Montag, 29. September 2025

SELBSTZWEIFEL - DIE GRATIS-ERDNÜSSE ZUR BUCHPARTY.

 

 


Man sollte ja meinen, nach einer Buchveröffentlichung sei man im siebten Himmel: 
Sektkorken knallen, Freund:innen jubeln, die Nachbarin möchte ein Autogramm auf der 
Aldi-Quittung, eine Bekannte eine persönliche Widmung auf der ersten Seite und eine Bestellung von "Zwischen Zähneputzen und Zweifeln" jagt die andere.

Die Realität? Natürlich ein kleines bisschen anders. 
Statt auf Wolke sieben sitze ich eher auf Wolke "Selbstzweifel". 
Noch während die ersten Exemplare verschickt werden, taucht sie wieder auf, meine 
größte Kritikerin, meine Moral-Marie...auf sie ist einfach immer Verlass.

Sie fragt Dinge wie: 
"Warum glaubst Du, Deine Gedanken wären lesenswert?"

"Hast Du nicht zu viele Espressopausen in den Text eingebaut?"
"Und was, wenn es niemand so amüsant, wunderbar stimmungsvoll, kurzweilig, schön formuliert, erfrischend, unterhaltsam aber auch nachdenklich findet wie Du?"
Ein schier endloses Gedankenkarussell...

Aber natürlich und zum Glück gibt es auch die wunderbarsten Momente: 
Eine Freundin schickt ein Foto vom signierten Buch auf ihrem Nachttisch. 
Eine andere postet bei Instagram ein Herz-Emoji unter mein Buch. 
Wieder eine andere schreibt mir berührende Zeilen, die mir dann doch ein paar Tränchen entlocken. 
Die Familie freut sich echt mit mir und sagt bewegende Worte, die mir wirklich sehr viel bedeuten. 
Eine Leserin schreibt mir wie humor- und liebevoll, realistisch und reflektiert sie meine Worte findet, eine andere schickt mir die Nachricht, wie inspiriert und berührt sie nach dem Lesen war.

Bei einigen Geschäften oder in meinem Lieblings-Lokal auf Amrum darf ich meine Bücher 
sogar auslegen und zum Verkauf anbieten.
Und in meinem Lieblings-Secondhandladen wird doch tatsächlich eine kleine feine Lesung 
für den Herbst geplant. Das Wort, das mir schon beim Aussprechen den Puls auf 180 hochtreibt.
Stellt Euch vor, man sitzt vorne - man sitzt bei Lesungen ja leider immer vorne -,
das eigene Buch in der Hand, und plötzlich fühlt es sich an, als hätte man vergessen, 
jemals gelesen zu haben. Laut!!!
Der Mund trocken wie Knäckebrot, die Hände zittern wie nach dem 4. Espressso, 
wo ist mein Aperol Spritz, wenn man ihn dringend braucht?!
Und die größte Sorge: Was, wenn nur 3 Leute kommen? Und dann keiner ein Buch kauft?
Ich darf noch gar nicht daran denken...

Aber bei all dem Gejammer im Kopf bleibt am Ende doch eins: Dankbarkeit.
Jede einzelne Leserin, jeder Leser, der mein Buch kauft, darin blättert, sich über einen Satz amüsiert, sich wiedererkennt oder es vielleicht sogar weiterempfiehlt - das alles ist einfach 
nur grandios. Denn die Tatsache, dass Menschen mein Buch überhaupt in die Hand nehmen, 
ist eigentlich schon ein kleines Wunder.

Mein Fazit: 
Selbstzweifel gehören wohl dazu. Sie sind wie Krümel im Bett: Lästig, aber irgendwie unvermeidlich. Und vielleicht sind sie auch gar nicht so schlimm - sie erinnern mich daran, 
dass ich etwas gewagt habe. Dass ich etwas in die Welt gesetzt habe, das nicht perfekt sein muss, um gelesen und geschätzt zu werden.

Also gut: Selbstzweifel, Ihr dürft bleiben.
Aber bitte leise, denn wenn wieder ein lieber Mensch mein Buch kauft, dann möchte ich 
den Moment einfach nur genießen. 

Danke an alle, die es schon gelesen haben.
Und natürlich freue ich mich auf alle, die es noch kaufen werden...es darf ja auch 
gerne verschenkt werden. 




 



 

Sonntag, 31. August 2025

ABSCHIED IST KEIN NORDSEE-SPAZIERGANG.

 

 



Die ersten Tränen fließen schon im Auto...noch bevor die Fähre überhaupt in Sichtweite ist. 
Die Großfamilie steht auf dem vollen Parkplatz, die Autos schon in der zugewiesenen Spur, Riesen-Koffer, dicke Taschen und diverse Jacken verstaut - wie immer viel zu viel dabei, 
typisch Amrum eben: 
Man weiß schließlich nie, ob man Sonnenbrand oder Frostbeulen bekommt.
Noch ein allerletztes Foto...Großes Kind, kleine Enkelin, dicke Möwe und fette weiße Wolken 
im Hintergrund.
Meine Enkelmaus Charlotte winkt schon beim ersten Tschüss und bevor sie auf die Fähre 
muss - vorsorglich, falls die Oma schwächelt.
Ich halte mich wacker, sage die klassischen Abschiedsfloskeln wie "Meldet Euch, wenn Ihr angekommen seid!", die eigentlich übersetzt heißen: "Ruft sofort an, damit ich wieder 
entspannt atmen kann."

Was hatten wir für schöne Tage!
Normalerweise sehe ich meine Enkelin nur ein- bis zweimal im Monat. Wir wohnen ja nicht 
direkt um die Ecke, das Leben ist voll - und so habe ich mich besonders gefreut, dass wir 
dieses Jahr 14 Tage auf der gleichen Insel die Ferien verbringen und ich sie nicht nur für ein paar Stunden, sondern jeden Tag sehen kann.
Morgens, wenn sie mit zerzausten Haaren, ausgeschlafen, immer gut gelaunt und strahlend
an meine Tür klopft, mit der geballten kleinen Faust, damit die Oma es auch hört.
Mittags am Strand, wo ich zerbrochene Muscheln, feinsten Nordsee-Sand und halbe Krabben mit ganz anderen Augen sehe.
Und abends, wenn sie mit roten Wangen, glänzenden Augen und Riesenhunger in ihrem Kinderstühlchen vor ihrem Räuberteller sitzt und wir alle zusammen sagen "müssen":
"Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb, guten Appetit!"
Bei ihrem glucksendem Lachen platzt mir fast das Herz.
Und ich, die sonst immer alles plane und ordne, lasse mich von ihr führen. 
Zum kleinen Priel, zu den kreischenden Möwen, zu einem einfachen Stock oder runden 
Stein, der für sie ein ganz besonderer Schatz ist. 
Ich sehe plötzlich wieder, wie großartig doch kleine Dinge sind.

Es ist, als hätte ich in diesem Urlaub ein Geschenk bekommen, nicht nur Zeit, sondern Nähe. Jeden Tag, ohne Filter. Mit all den Chaosmomenten, dem Lachen, den Sandkrümeln überall.
Und jetzt beim Abschied sehne ich mich schon  wieder nach ihren ersten gebrabbelten Worten am Morgen, nach den kleinen Händen voller Sand, nach dem Gefühl, dass "Oma" mehr ist als ein Name. 16 Monate...und sie schafft es, mein Herz komplett zu übernehmen.

 


 

Und dann ist er da, der endgültige Moment...die Fähre hupt, das Verladen beginnt, wir 
drücken uns fest und die Tränen brechen ungehemmt aus mir heraus. 
Ich kann nichts dagegen tun. 
Die Augen schwimmen, ich halte die Sonnenbrille eisern fest im Gesicht und murmele: 
"Der Wind!". Klar, der Wind!
Auch mein Kind mit seinen 30 Jahren kann sich nicht mehr halten, der Uropa hat eine 
wacklige Stimme, nur Charlotte winkt fröhlich.
Die Fähre legt ab, zieht langsam auf die Nordsee hinaus.
Mein Herz bricht...

Dass der Abschied von Amrum immer so schwer fällt, war auch bei mir als Kind schon so.
Abschied von einer Insel, die für mich Heimat und Herzpflaster in einem ist.
Und Abschied von meinem Papa, der ja Monate auf der Insel lebt. Früher standen meine 
Eltern gemeinsam am Anleger, mit wehendem Betttuch bewaffnet, und wir winkten auch 
noch, als lediglich ein kleines Pünktchen am Horizont zu sehen war.

Und während ich dann am Nachmittag noch einmal über den wunderschönen breiten Sandstrand gehe, denke ich: Ja, der Abschied von Amrum ist immer traurig.
Aber genau deshalb kommt man ja so gerne wieder zurück, auf diese kleine Insel in 
der Nordsee, denn die Freude beim Ankommen ist mit nichts zu bezahlen.
Hoffentlich noch ganz lange!

Tschüss Nordsee-Sommer...






 

Donnerstag, 21. August 2025

MEIN BUCH WOHNT JETZT BEI AMAZON. ICH BESUCHE ES TÄGLICH.

 

 



Das Schreiben war der leichte Teil. Marketing fühlt sich allerdings an wie Extremsport!

Da steht es nun, auf Amazon, zwischen "Achtsamkeit für Einsteiger" und "Der große Grillatlas".
Ich dachte ja, ein Buchtitel wie "Zwischen Zähneputzen und Zweifeln" würde sofort ins Auge springen, ein Klick, und zack - Bestseller - DACHTE ich!!
Schließlich hat Amazon doch Algorithmen! 
Und Algorithmen wissen doch, was gut ist, oder?

Ich gestehe: Ich hatte mir das ein bisschen wie eine Netflix-Serie vorgestellt. 
Buch hochladen, Amazon zeigt es Millionen von Menschen, alle klicken begeistert auf 
"Jetzt kaufen", und ich schreibe schon nebenbei am nächsten Titel.

Die bittere Realität? Mein Buch sitzt alleine im digitalen Regal und wartet.
Aber niemand kommt. Kein neugieriger Leser, nicht mal eine missmutige 1-Stern-Bewertung 
á la "Kam geknickt an". 

Die Wahrheit? Mein Buch ist ungefähr so sichtbar wie ein Pfifferling im Wald - technisch da, 
aber nur für Experten auffindbar. 
Ich entwickele leichten bis mittelschweren Pessimismus.
Und meine Moral-Marie sitzt mit hochgezogener Augenbraue im Hintergrund und 
murmelt: "Hab' ichs doch gesagt!"

Wie um alles in der Welt vermarktet man sein eigenes Buch?!
Ich bin nicht nur Autor, nein, ich bin jetzt auch Marketing-Abteilung, Pressesprecher und wandelndes Litfaßsäulen-Experiment.

Social Media nutzen?
Mein Buch posiert ganz zufällig morgens neben meinem 3.Cappuccino und abends neben einem Aperol Spritz.
Nebenwirkung: Koffeinsucht oder Alkoholabhängigkeit

Freunde -betont witzig- anspammen?
Verlockend, aber
 Nebenwirkung: Bröselnder Freundeskreis und Angst, keine Einladungen 
zu Geburtstagen mehr zu bekommen

Lesungen anbieten?
Ich übe schon mal am Küchentisch, aber die Buchhandlungen lassen sich sehr viel Zeit 
mit Antworten.
Nebenwirkung: Massive Selbstzweifel 

Die Wahrheit ist: Ich habe keinen geheimen Marketing-Masterplan.
Aber ich habe Leidenschaft für mein Buch, Humor für die schrägen Seiten des 
Selfpublishings - und hoffentlich Leser:innen, die Lust haben, diesen Weg mit mir zu gehen.

Marketing kommt mir vor wie Dating... auch da bin ich aus der Übung, da seit 20 Jahren 
fest mit meinem Lieblings-Apotheker liiert.
Man muss rausgehen, ein bisschen flirten, nicht zu aufdringlich sein, aber auch nicht 
schweigen, sonst denkt das Gegenüber, man sei nicht interessiert.
Man braucht also Charme. Ein bisschen Humor. Und den Mut, sich immer wieder zum 
Affen zu machen. und hoffen, dass jemand sagt: 
"Genau DAS will ich lesen." 

Also: Mein Buch ist bei Amazon. Das ist toll.
Aber das ist nicht das Ende der Reise - es ist der Anfang der absurden, manchmal auch
peinlichen, meistens lustigen Mission namens Selbstvermarktung.
Und wer weiß: Vielleicht liest das hier gerade jemand und denkt:
"Das klingt schräg, das Buch muss ich haben."
Wenn ja, der "Kauf mich"-Button wartet schon.

 

Freue mich über ganz viele Bestellungen...
 

Herzlichst Bärbel 

 

 



 



Freitag, 1. August 2025

EINE IDEE. EIN BUCH. UND JETZT EIN LINK ZU AMAZON.

 

 



Drei Jahre Bloggen. Drei Jahre Alltagsbeobachtungen, Gedanken, Geschichten, 
Geistesblitze - und auch ein paar herrlich halbgare Ideen, die trotzdem irgendwie 
lesenswert waren.
Und jetzt ist all das wirklich zwischen zwei Buchdeckel gewandert.
Gesammelt. Sortiert. Überarbeitet. Nochmal überarbeitet. In Buchform. 
Und ja: Offiziell jetzt  - natürlich nochmal überarbeitet! - auf Amazon erhältlich!

Ich sag's wie's ist: Ich hab das anfangs nur für mich gemacht. 
Ein paar Exemplare drucken lassen, einfach um zu sehen, wie sich das anfühlt - 
mein eigenes Buch in der Hand. Und es hat sich gut angefühlt. 
So gut, dass ich dachte: Vielleicht geht da mehr? Vielleicht mögt Ihr das auch? 
Obwohl ich doch tatsächlich noch ein paar kleine Fehler in meiner limitierten 
Farbausgabe entdeckt habe! Also für alle, die dieses Buch schon haben: 
Es ist eine ganz "besondere" Erstausgabe, die es so nicht mehr geben wird ...

Was steht im Buch?

Meine liebsten Blogposts der letzten drei Jahre.
Texte, die überlebt haben - alle Jahreszeiten, alle Launen, alle Lösch-Impulse.
Manche kennt Ihr schon. Manche waren bisher unter Verschluss. Alle sind echt.
Es geht um das Leben, wie es wirklich ist. Um Momente, die man sonst übersieht. 
Um das große Ganze im kleinen Kaffeefleck.
Mal mit Witz, mal mit Wehmut, mal ganz trocken - aber immer mit einem Augenzwinkern. 
Und einer Menge Ehrlichkeit.

 


 

Für wen?

Für Menschen, die gerne mitlesen, mitdenken, mitlachen. 
Für alle, die Bücher mögen, in denen nicht alles perfekt glattgebügelt ist.
Für alle, die zwischendurch einfach mal sagen wollen: "Ja, genau so!"
Und na klar - für alle, die mich seit Ewigkeiten fragen: 
"Sag mal, kommt das irgendwann als Buch?!"

Ja. Jetzt. 

 

 


 


Und jetzt kommt mein Wunsch an Euch:

Falls Ihr ein Geschäft, ein Restaurant, einen Laden, ein Café oder eine Praxis habt - 
und Lust, das Buch bei Euch auszulegen (gerne auch mehrere) - meldet Euch gerne.
Das Gleiche gilt für Redakteurinnen, Buchliebhaberinnen, Frauenzeitschriften oder einfach Freundinnen mit Geschmack und gutem Gespür: Ich freue mich riesig, wenn Ihr dem Buch 
ein kleines Plätzchen bei Euch gebt.
Weil Bücher Menschen finden müssen - und manchmal brauchen sie dazu genau solche 
Orte wie Eure.

Wo es zu finden ist?

👉 Jetzt auf Amazon ansehen


Danke Euch. Fürs Lesen, fürs Teilen, fürs Dabeisein...
Ohne Euch gäbe es dieses Buch nicht.

 



Und jetzt freue ich mich auf alles, was kommt. 

Herzlichst, Bärbel 

 


 

 

 

 

Montag, 21. Juli 2025

WAS ALS WORD DATEI BEGANN ...

 ...liegt jetzt in gedruckter Form auf meinem Küchentisch. Mit Seiten, die rascheln. Mit einem richtigen Cover. Bald auch mit ISBN. Und ja - mit meinem Namen ...in seriöser Typografie.
Und ich sitze davor wie jemand, der beim Zähneputzen ganz aus Versehen ein literarisches Projekt gestartet hat.

 

 


 

Ich wollte einfach nur schreiben. Zwischendurch. Nebenbei. Zwischen E-Mails, Einkaufsliste 
und Existenzzweifeln. Und jetzt: Ich habe tatsächlich ein Buch geschrieben. Ein bisschen schräg, ziemlich persönlich, aber selbstgemacht. Ohne Verlag, ohne Werbekampagne und ohne Plan B. Einfach nur mit dem, was da war: Gedanken, Alltag, Beobachtungen - aufgeschrieben zwischen Zähneputzen und Zweifeln. (Was praktischerweise auch gleich der Titel geworden ist.)

Was drinsteht?

Es ist kein Roman, kein Ratgeber, kein "In 30 Tagen zur besten Version Deiner selbst"-Kram.
Einfach: Meine gesammelten Blogposts der letzten drei Jahre - spontan, ehrlich, manchmal melancholisch, manchmal auch (unfreiwillg) komisch.
Texte über das Leben, das Älterwerden, über Müdigkeit, Mut, Menschen.
Alltagsgedanken mit mal mehr mal weniger Tiefgang - manchmal schräg, manchmal nachdenklich, manche zu lang, manche zu spät, aber alle: echt.

Warum überhaupt ein Buch?

Weil´s irgendwann nicht nur ein Blog sein sollte. Weil sich beim Durchscrollen plötzlich so 
etwas wie ein roter Faden zeigte - schief, aber stabil.
Weil die weltbesten Freundinnen mich überredet haben. 
Und weil ich dachte: "Vielleicht erkennt sich ja jemand darin wieder. 
Vielleicht will jemand sowas lesen."
Auf Papier. In Ruhe. Mit Espresso. Oder mit Aperol Spritz.

Und jetzt?

Jetzt ist es da. 
"Zwischen Zähneputzen und Zweifeln"

 

 


 

 

 

Gedruckt in einer kleinen Druckerei meiner Wahl (ganz Oldschool! Herrlich und sehr aufregend!), handfest, mit dem Duft von frischer Tinte und einer Prise "Ich kanns nicht glauben".
Der Amazon-KDP-Link kommt noch - die Technik und ich führen gerade eine Beziehung voller Missverständnisse. Aber es wird.

Und ganz ehrlich?

Ich habe keinen blassen Schimmer, wer das lesen wird.
Vielleicht niemand. Vielleicht du.Vielleicht jemand mit einem vollen Kopf und einem offenen Herzen. Vielleicht jemand, der nachts zufällig auf diesen Blogpost klickt und denkt: 
"Ach guck. Babyboomerin* schreibt ein Buch. Wie nett."

Und das reicht mir.
Denn irgendwo zwischen Zähneputzen, Zweifeln und "Veröffentlichen"-Button drücken fühlt 
es sich einfach richtig an. 


*Ach so - und noch was: Ja, ich nenne mich hier Babyboomerin.
Ich weiß, einige meiner Freundinnen verdrehen da gerne die Augen. 
"Klingt ein bisschen wie Rentenbescheid mit Lesebrille", meinte neulich eine. 
Stimmt irgendwie. Und trotzdem mag ich den Begriff.
Warum? Weil ich halt dazugehöre.
Weil ich alt genug bin, um mich an Wählscheibentelefone zu erinnern - aber jung genug, 
um auf "Veröffentlichen" zu klicken, bevor meine Moral-Marie aufwacht. 
Weil ich es okay finde, eine Frau über 60 zu sein, die schreibt, denkt, zweifelt - und sich 
doch traut, etwas zu veröffentlichen, das nicht durch den Influencer-Filter muss.
Babyboomerin heißt ja nicht "von gestern".
Es heißt: Ich habe ein bisschen Leben im Gepäck. Und noch genug Neugier, um weiterzuschreiben.
 

Und jetzt: Espresso. Oder gleich Aperol Spritz. Und vielleicht ein neues Kapitel. 
Ich melde mich, wenn der KDP-Link lebt. Bis dahin: Bleibt echt. 

Montag, 16. Juni 2025

UND PLÖTZLICH: PROBEDRUCK.


 

 

 

Zu spät zum Aufhören.
Oder: Wie aus (m)einem Blog ein Büchlein wurde - und aus mir eine Expertin für viel Kaffee, noch mehr Kommas und kleine Krisen. 
Da ist er also, der Moment, den ich lange ignoriert, dann verdrängt und schließlich mit einer Mischung aus Euphorie und kaltem Schweiß begrüßt habe: Mein Büchlein, eine feine kleine Sammlung meiner Blogtexte der letzten Jahre - macht sich auf den Weg in den Probedruck. (Ich wiederhole das zur Sicherheit nochmal für mich selbst: PROBEDRUCK.)
Das heißt, dieser kleine Cocktail an manchmal sinnfreien Gedanken, wilden Erlebnissen, schnöden Alltagsgeschichten, bewegten Erinnerungen, überflüssigen Fragen und stillen Erkenntnissen, den ich über die Jahre hier im Blog geteilt habe, wird jetzt zu etwas Festem. Etwas mit Umschlag. Seiten. Rückentext. ISBN.
(Ich muss den Satz nochmal lesen, um es zu glauben.)

Wie es dazu kam?
Nun ja. Ich habe geschrieben. Ganz früher schon. Zwischendurch mal wieder. Und dann immer öfter immer wieder. Einfach so - nach dem Frühstück, zwischen zwei Wäscheladungen, abends bei Wein oder Aperol, manchmal im Bademantel und kalten Füßen. 

Für wen das Ganze ist?
Für mich. Für andere. Für Frauen, die auch mal laut lachen, wenn sie sich selbst beim 
Meckern zuhören oder vergessen haben, was sie eigentlich sagen wollten - aber immerhin charmant dabei aussehen, und mittendrin sind - im Leben, in den Wechseljahren, in der 
eigenen Geschichte.
Für alle, die das Leben inzwischen ein kleines bisschen gelassener, aber nicht weniger neugierig betrachten. Und für jene, die wissen: Ein guter Gedanke passt immer zwischen 
zwei Tässchen Espresso - oder auch Gläschen Aperol Spritz. 

Was der Weg bis hierhin mich lehrte: 
- Gedanken sortieren ist ein bisschen wie Wäsche falten: 
Man weiß nie, wohin mit dieser einen verirrten Socke.
- Ein Blogpost liest sich komplett anders, wenn man ihn ausdrucken will.
- Der Satz "Ich lese nur nochmal ganz schnell drüber" ist eine Lüge. 
Zwischen "schnell überfliegen" und "komplett umschreiben" liegt nämlich genau ein einziges Komma oder ein simpler Gedankenstrich.
- Es gibt viel zu viele Schriftarten. Und zu wenig Geduld.
- Espresso hilft. Nicht gegen Zweifel, aber gegen Müdigkeit.

Und jetzt, schwupps - Jahre später, nach gefühlt 483 Espressi, nicht gezählten Aperols 
und 17 Versionen eines Titelblatts, ist es endlich soweit.
Ich warte mit einer Mischung aus unbändiger Vorfreude, anhaltender Unruhe, ein bisschen Stolz, hektischer Röte im Gesicht und "Oje, hab' ich das wirklich getan?!" - Gefühl 
auf einen Briefumschlag mit dem Probedruck ... begleitet von nervösem Herzklopfen 
und der Frage: "Habe ich 'Aperol' auch richtig geschrieben ...?

Das Ganze ist ein leises "Ich trau mich" - auch wenn meine strenge Moral-Marie noch 
mit verschränkten Armen im Hintergrund murmelt: "Na, wir werden ja sehen ..." 
und einer Prise "Was soll's, der Aperol ist eh schon offen."
Also: Das mit dem Buch war keine Absicht ...und Hilfe:
Es wird gedruckt!






 

 

 

 

 

 

 

Sonntag, 11. Mai 2025

BUSY - MEIN NEUES LEBENSGEFÜHL.

 


Wie Ihr ja wisst, weil ich es großspurig angekündigt habe:
Ich schreibe gerade ein Buch, also  ... "mein" Buch.
Also ... eigentlich schreibe ich nicht, ich "sammle". Und überarbeite. Und lösche dann wieder das, was ich gerade überarbeitet habe, weil es plötzlich klingt, als hätte es eine gelangweilte Praktikantin mit Wortfindungsstörung geschrieben.

Was ich wirklich mache:
Ich trage meine alten Blogbeiträge zusammen, um sie - tadaa - als "große literarische Sammlung" zu veröffentlichen.
Ein Buch mit echten Seiten, also eher ein Büchlein.
Oder zumindest erst einmal ein PDF.
Oder wie ich es auch gerne nenne: "Copy & Taste mit Espresso und Aperol".
Seitdem fühle ich mich enorm BUSY!

Ich bin jetzt jemand, der in Cafés sitzt, Notizen macht und bedeutungsschwer sagt:
"Ich arbeite gerade an meinem Buch."
Dann nippe ich dramatisch an meinem dritten Espresso und hoffe, dass keiner fragt,
worum es ganz genau geht.
Weil: Naja ... Alltag, Aperol, Absurditäten.
Also: Mein Leben.

 



BUSY  ist mein neues Mindset, mein Modus, mein Lifestyle.

Ich höre mich Sätze sagen wie:
-"Sorry, das schaffe ich heute wirklich nicht - ich bin gerade im Schreib-Flow."
(Auch wenn der Flow gerade in akuter Aufschieberitis besteht.)
- "Sorry, keine Zeit für ein Schwätzchen, ich muss mich um das Layout kümmern."
(Ich google, wie man PDFs in Word öffnet oder Fotos verschiebt ... und da können schon mal Stunden ins Land ziehen!)

Obwohl ich mich für ein paar Tage in meiner Ferienwohnung auf der wunderschönen Insel Amrum bei bestem Wetter befinde, sieht mein Tag aktuell oft so aus:
Ich öffne mein Word-Dokument (und bin froh, dass es noch da ist!).
Dann: Espresso first, anschließend überlegen, neues Kapitel brainstormen,
alte Texte lesen, noch einen Espresso trinken, zwischendurch eine Story auf Instagram posten, Einkaufszettel schreiben, mit dem Fahrrad einkaufen fahren, doch einen kleinen Abstecher
zum Strand machen, Künstler brauchen Auszeiten, oder?

Ich fühle mich wie eine Mischung aus Virginia Woolf und Content Creator mit Deadline.
Ich tippe einen Satz. Lösche ihn wieder. Füge denselben Satz erneut ein.

Und während meine innere Gouvernante mir ins Ohr flüstert:
"Ist das Ganze nicht einfach ein Print-Blog?"
Denke ich:
"Ja. Aber mit Fußnoten. Und einem wunderschönen Einband. Und ganz viel Liebe."


 


 

 


 


Also, falls ich mich derzeit etwas rar mache:
Ich bin zwar auf meiner Insel, aber nicht ganz abgetaucht.
Ich bin nur in meiner Schreib-Bubble gefangen - zwischen Zetteln, Ideen, Selbstzweifeln,
sehr viel Espresso und ab und zu - nach Sonnenuntergang versteht sich - auch bei einem
leckeren eisgekühlten Aperol Spritz.