Sonntag, 7. Dezember 2025

MITTEN IM JETZT...

 


 ...Oder: Wenn das Leben plötzlich schneller läuft als wir!

Es gibt diese kleinen Momente, in denen wir aufwachen und uns fragen, wann eigentlich alles so schnell geworden ist. Früher schien ein Jahr geradezu eine Ewigkeit zu dauern, die Sommerferien waren ein ganzer Ozean voller Zeit.
Heute blättere ich gefühlt nur einmal im Kalender um - und schon ist wieder Weihnachten.
Manchmal habe ich das Gefühl, das Leben rennt, und ich selbst trödele nur hinterher und versuche, trotzdem nicht aus der Puste zu kommen.

In den letzten Wochen wurde dieses Gefühl noch stärker. Ein Schicksalsschlag in der Familie hat etwas in mir angehalten. Solche Ereignisse machen das immer: Sie brechen mitten in unseren Alltag ein, setzen sich ungebeten an den Tisch und sagen mit grenzenloser und unbequemer Ehrlichkeit, dass rein gar nichts selbstverständlich ist. 
Nicht die Menschen, die wir lieben. 
Nicht die Zeit, die wir glauben zu haben. 
Nicht einmal das Morgen.

Man merkt plötzlich wieder, wie fragil dieses ganze Konstrukt "Alltag" ist. Wir planen Wochen 
im Voraus, verschieben leichtfertig Termine, schreiben endlose Listen - und glauben ernsthaft, wir hätten Einfluss darauf, wie sich die nächsten Tage anfühlen werden, was passieren wird. 
Doch in Wahrheit leben wir alle auf sehr dünnem Papier. Ein einziger Anruf, ein Nebensatz, 
eine Nachricht kann alles verschieben, neu sortieren, auf den Kopf stellen.

Und während ich das so beobachte, wird mir klar, wie selten ich wirklich im Jetzt bin. 
Wie oft ich gedanklich schon im nächsten Schritt hänge, im nächsten Projekt, im 
nächsten Gespräch. Dabei ist es genau dieser eine Moment, in dem wir atmen, fühlen, 
leben, der eigentlich zählt. Vielleicht ist es sogar eine stille Einladung, dem Leben generell direkter zu begegnen. 
Nicht übermorgen. 
Nicht "wenn alles wieder ruhiger wird".
Sondern jetzt.
Mit all seiner Verletzlichkeit, all seiner Schönheit und allem dazwischen.

Und doch war es nicht nur ein Schmerz, der sich breit gemacht hat. Es war auch ein merkwürdiges, fast warmes Bewusstsein dafür, wir sehr wir verbunden sind - gerade dann, wenn uns etwas erschüttert, stille Solidarität, die sonst im Lärm der Routine einfach und 
oft untergeht.

Genau darin liegt etwas Tröstliches. Das Leben mag schnell sein, überraschend, 
manchmal ungerecht. Aber es schenkt uns auch immer wieder diese Momente der Menschlichkeit, die uns daran erinnern, warum wir all die Unordnung und Unsicherheit überhaupt aushalten.

Ich möchte gar nicht in die dunkle Ecke der Melancholie abtauchen - das wäre zu einfach. Stattdessen versuche ich, die Lektion zu sehen, die sich mir so vorsichtig andeutet: 
Vielleicht kommt es gar nicht darauf an, das Leben zu verlangsamen oder festzuhalten. Vielleicht geht es einfach darum, wach zu bleiben, während es an uns vorbeirauscht.
Präsenter. Aufmerksamer. Empathischer. Dankbarer.

Ich will wieder lernen, die Minuten bewusster zu sehen. Mich über die kleinen Wunder 
im Alltag zu freuen - und sei es nur der Geruch von frischem Kaffee am Morgen, 
der Moment, in dem jemand neben mir sitzt und gar nichts sagen muss, damit ich mich 
verstanden fühle oder das so süße Üben meiner Enkelin Oma "Bärbel" fehlerfrei auszusprechen.

Das Leben geht schnell vorbei, ja. Aber es ist voller Augenblicke, die uns sanft erinnern, 
dass wir mittendrin sind - lebendig, verbunden, verletzlich und dennoch stark.

Vielleicht ist das am Ende ja genug.
Vielleicht ist das sogar alles. 

 Ich wünsche allen eine besinnliche Adventszeit und zufriedene Feiertage!

 

 


Samstag, 8. November 2025

PREMIERE: ATMEN, BITTE.

 

 


Die Einladung klang harmlos:
"Mach doch Deine erste Lesung bei mir im Laden! 
Gemütlich, kleiner Kreis, eventuell sogar ein paar vertraute Gesichter."

Klar, dachte ich. Was soll da schon schiefgehen?

Ein paar Wochen später saß ich also zwischen ausgewählten Vintage-Blusen, 
edlen Designer-Taschen, einem riesigen Holztisch mit ausgelegten Exemplaren meines 
Buchs, extra bestellten Bänken und diversen Spiegeln, die gnadenlos jedes Gramm Nervosität reflektierten.

Der wunderschöne Second-Hand-Laden einer Freundin. Ort für anziehende Fundstücke, reizende Begegnungen - und jetzt also meine Premiere als Vorleserin.

Schon beim Eintreffen der ersten Gäste - leider gab es krankheitsbedingt ein paar Absagen! - hatte ich das Gefühl, mein Puls würde gleich die 180 überschreiten.
"Frau Arras, Sie sehen ja ganz entspannt aus!", sagte jemand. Ich nickte routiniert lässig, 
während mein rechter Fuß heimlich den Takt von EYE OF THE TIGER trommelte.

Es war dann ein kleiner feiner Mix aus Zuhörern: 
Charmante Stammkundinnen und Freundinnen des Ladens, jung und in meinem Alter, 
sogar ein Mann -mitgeschleppt von seiner Liebsten!, - und natürlich meine Seelenverwandte, 
die gleichzeitig wunderbare Gastgeberin, moralische Unterstützerin und Souffleuse für alle 
Fälle war.

Und dann ging's tatsächlich los.
Ich mit meinem inzwischen vom vielen lesen üben schon leicht zerfledderten Buchs in der 
Hand, Schweißfilm auf der Stirn und dem festen Vorsatz, nicht ohnmächtig zu werden.

Erster Satz: Noch leicht zitternd.
Zweiter Satz: Fast fehlerfrei.
Dritter Satz: Plötzlich lacht jemand!
Ich hätte vor Erleichterung beinahe das nächste von mir eingefügte Absatzzeichen umarmt. 

Nach 10 Minuten war ich drin.
Der Laden roch nach auserlesenen Duftkerzen, spritzigem Cremant und Lampenfieber.
Ich las, gestikulierte, improvisierte - und irgendwann war sogar ich überzeugt, dass ich wusste, was ich da tue. 

Als ich fertig war, wurde geklatscht. Echt und ehrlich geklatscht! Nicht nur aus Höflichkeit...
Ich war kurz davor mich zu verbeugen, ließ es aber bleiben - ich saß ja zwischen 
Kleiderstangen mit Vintage-Kleidern und Regalen voller Kaschmir-Pullis, und stand nicht 
auf der Bühne der Elbphilharmonie.

Danach trank auch ich endlich ein Glas leckeren Rosé-Cremant statt Aperol, herzhaftes 
Lachen und ehrliche Kommentare füllten den Raum, und einige haben mein Buch sogar 
gekauft - heute gab's ja noch die Widmung gratis.

Später, als die letzten Stühle und Bänke zusammengeklappt waren, dachte ich:
Vielleicht ist das der perfekte Ort für einen Lesung.
Lebendig, unkompliziert, ein bisschen ungewöhnlich...so wie das Leben selbst.

Und beim nächsten Mal?
Vielleicht wieder hier.
Oder im Waschsalon.
Da ist die Akustik bestimmt auch ganz gut. 

 


 

Dienstag, 28. Oktober 2025

SINNFRAGEN IN SAISONFARBEN.

 




Im Sommer war alles noch glasklar. 
Ich wusste, was ich wollte (nämlich Sonne, Eis und möglichst meine Ruhe). 
Die Gedanken waren sortiert, die Stimmung leicht, die To-do-Liste überschaubar, 
das Leben hatte eine gewisse Leichtigkeit.
Und dann kommt er, der Herbst - und mit ihm dieser Wind, der nicht nur die Blätter durcheinander wirbelt, sondern auch meine innere Ordnung, er stürmt einmal quer 
durch Herz und Hirn.

 

 


 

Kaum färbt und fällt das erste Blatt, gerät mein Inneres in eine Art emotionalen 
Laubbläser-Modus.
Soll ich mein Leben umkrempeln?
Soll ich die Couch umstellen?
Oder brauche ich nur neue Kissenbezüge?!
Und wieso riecht plötzlich jede Straßenlaterne nach Melancholie?
Es ist, als hätte der Herbst einen Vertrag mit meinem Unterbewusstsein geschlossen: 
"Ich bringe die Blätter durcheinander - Du übernimmst den Rest!"

Während also draußen Windstärke 3 die Äste biegt, räumt drinnen mein Kopf nicht nur 
die Möbel um. Erinnerungen werden abgestaubt, alte Sehnsüchte aus dem Keller geräumt, 
und irgendwo liegt noch dieser eine Gedanke herum, den ich seit Mai gekonnt 
ignoriert habe: "Mach doch endlich das, was Du schon immer machen wolltest!" 
Na super. Jetzt mischt sich auch mal wieder meine Moral-Marie ein.

Der Herbst, so scheint es, hat ein Talent dafür, mich aus meiner Komfortzone zu pusten. 
Und zwar gründlich. Dabei hatte ich mir doch fest vorgenommen: 
Im Herbst wird endlich alles viel strukturierter, ordentlicher, erwachsener. Tja.
Da sitze ich also - mit Kräuter-Tee statt Aperol, dicken Wollsocken statt Flip Flops und 
frage mich, wo sie denn geblieben ist, diese Struktur?!

Aber vielleicht ist das ja der Witz und das Schönste am Herbst: 
Er erlaubt uns, ein bisschen durcheinander zu sein. Wie die Blätter. 
Nur mit mehr Gedanken und wärmeren Socken. 

Er zeigt uns, wie schön Loslassen aussehen kann - und wie anstrengend es ist, es selbst 
zu tun. Denn ich klammere mich an alte Routinen wie ein Blatt mit Höhenangst. Dabei wäre genau jetzt der Moment, sämtlichen Ballast mal abzuwerfen - gedanklich, emotional, organisatorisch. 

Ich schaue aus meinem Fenster, sitze am kleinen Schreibtisch und sehe die Blätter tanzen. 
So frei, so selbstverständlich.
Und was mache ich? Ich halte krampfhaft an Sommerplänen, Erwartungen und einer 
To-do-Liste fest, die längst vergilbt ist.
Vielleicht sollte ich mir ein Beispiel nehmen. Blätter lassen einfach los, ganz ohne lange Diskussionen.

Denn irgendwann, mitten im dichten Gedankennebel, begreife ich: 
Dieses Durcheinander ist kein Fehler - es ist eine Art seelischer Durchlüftung. 
Der Herbst bläst den Staub der letzten Monate weg, macht Platz für neue Gedanken, 
und was bleibt, das ist das Wesentliche.
Zwischen all dem Wind und Wirrwarr liegt eine gewisse Ruhe. Wenn ich sie lasse.
Ich versuch's mal mit Gemütlichkeit.

Bis mein Tee kalt wird...

 


 

Montag, 29. September 2025

SELBSTZWEIFEL - DIE GRATIS-ERDNÜSSE ZUR BUCHPARTY.

 

 


Man sollte ja meinen, nach einer Buchveröffentlichung sei man im siebten Himmel: 
Sektkorken knallen, Freund:innen jubeln, die Nachbarin möchte ein Autogramm auf der 
Aldi-Quittung, eine Bekannte eine persönliche Widmung auf der ersten Seite und eine Bestellung von "Zwischen Zähneputzen und Zweifeln" jagt die andere.

Die Realität? Natürlich ein kleines bisschen anders. 
Statt auf Wolke sieben sitze ich eher auf Wolke "Selbstzweifel". 
Noch während die ersten Exemplare verschickt werden, taucht sie wieder auf, meine 
größte Kritikerin, meine Moral-Marie...auf sie ist einfach immer Verlass.

Sie fragt Dinge wie: 
"Warum glaubst Du, Deine Gedanken wären lesenswert?"

"Hast Du nicht zu viele Espressopausen in den Text eingebaut?"
"Und was, wenn es niemand so amüsant, wunderbar stimmungsvoll, kurzweilig, schön formuliert, erfrischend, unterhaltsam aber auch nachdenklich findet wie Du?"
Ein schier endloses Gedankenkarussell...

Aber natürlich und zum Glück gibt es auch die wunderbarsten Momente: 
Eine Freundin schickt ein Foto vom signierten Buch auf ihrem Nachttisch. 
Eine andere postet bei Instagram ein Herz-Emoji unter mein Buch. 
Wieder eine andere schreibt mir berührende Zeilen, die mir dann doch ein paar Tränchen entlocken. 
Die Familie freut sich echt mit mir und sagt bewegende Worte, die mir wirklich sehr viel bedeuten. 
Eine Leserin schreibt mir wie humor- und liebevoll, realistisch und reflektiert sie meine Worte findet, eine andere schickt mir die Nachricht, wie inspiriert und berührt sie nach dem Lesen war.

Bei einigen Geschäften oder in meinem Lieblings-Lokal auf Amrum darf ich meine Bücher 
sogar auslegen und zum Verkauf anbieten.
Und in meinem Lieblings-Secondhandladen wird doch tatsächlich eine kleine feine Lesung 
für den Herbst geplant. Das Wort, das mir schon beim Aussprechen den Puls auf 180 hochtreibt.
Stellt Euch vor, man sitzt vorne - man sitzt bei Lesungen ja leider immer vorne -,
das eigene Buch in der Hand, und plötzlich fühlt es sich an, als hätte man vergessen, 
jemals gelesen zu haben. Laut!!!
Der Mund trocken wie Knäckebrot, die Hände zittern wie nach dem 4. Espressso, 
wo ist mein Aperol Spritz, wenn man ihn dringend braucht?!
Und die größte Sorge: Was, wenn nur 3 Leute kommen? Und dann keiner ein Buch kauft?
Ich darf noch gar nicht daran denken...

Aber bei all dem Gejammer im Kopf bleibt am Ende doch eins: Dankbarkeit.
Jede einzelne Leserin, jeder Leser, der mein Buch kauft, darin blättert, sich über einen Satz amüsiert, sich wiedererkennt oder es vielleicht sogar weiterempfiehlt - das alles ist einfach 
nur grandios. Denn die Tatsache, dass Menschen mein Buch überhaupt in die Hand nehmen, 
ist eigentlich schon ein kleines Wunder.

Mein Fazit: 
Selbstzweifel gehören wohl dazu. Sie sind wie Krümel im Bett: Lästig, aber irgendwie unvermeidlich. Und vielleicht sind sie auch gar nicht so schlimm - sie erinnern mich daran, 
dass ich etwas gewagt habe. Dass ich etwas in die Welt gesetzt habe, das nicht perfekt sein muss, um gelesen und geschätzt zu werden.

Also gut: Selbstzweifel, Ihr dürft bleiben.
Aber bitte leise, denn wenn wieder ein lieber Mensch mein Buch kauft, dann möchte ich 
den Moment einfach nur genießen. 

Danke an alle, die es schon gelesen haben.
Und natürlich freue ich mich auf alle, die es noch kaufen werden...es darf ja auch 
gerne verschenkt werden. 




 



 

Sonntag, 31. August 2025

ABSCHIED IST KEIN NORDSEE-SPAZIERGANG.

 

 



Die ersten Tränen fließen schon im Auto...noch bevor die Fähre überhaupt in Sichtweite ist. 
Die Großfamilie steht auf dem vollen Parkplatz, die Autos schon in der zugewiesenen Spur, Riesen-Koffer, dicke Taschen und diverse Jacken verstaut - wie immer viel zu viel dabei, 
typisch Amrum eben: 
Man weiß schließlich nie, ob man Sonnenbrand oder Frostbeulen bekommt.
Noch ein allerletztes Foto...Großes Kind, kleine Enkelin, dicke Möwe und fette weiße Wolken 
im Hintergrund.
Meine Enkelmaus Charlotte winkt schon beim ersten Tschüss und bevor sie auf die Fähre 
muss - vorsorglich, falls die Oma schwächelt.
Ich halte mich wacker, sage die klassischen Abschiedsfloskeln wie "Meldet Euch, wenn Ihr angekommen seid!", die eigentlich übersetzt heißen: "Ruft sofort an, damit ich wieder 
entspannt atmen kann."

Was hatten wir für schöne Tage!
Normalerweise sehe ich meine Enkelin nur ein- bis zweimal im Monat. Wir wohnen ja nicht 
direkt um die Ecke, das Leben ist voll - und so habe ich mich besonders gefreut, dass wir 
dieses Jahr 14 Tage auf der gleichen Insel die Ferien verbringen und ich sie nicht nur für ein paar Stunden, sondern jeden Tag sehen kann.
Morgens, wenn sie mit zerzausten Haaren, ausgeschlafen, immer gut gelaunt und strahlend
an meine Tür klopft, mit der geballten kleinen Faust, damit die Oma es auch hört.
Mittags am Strand, wo ich zerbrochene Muscheln, feinsten Nordsee-Sand und halbe Krabben mit ganz anderen Augen sehe.
Und abends, wenn sie mit roten Wangen, glänzenden Augen und Riesenhunger in ihrem Kinderstühlchen vor ihrem Räuberteller sitzt und wir alle zusammen sagen "müssen":
"Piep, piep, piep, wir haben uns alle lieb, guten Appetit!"
Bei ihrem glucksendem Lachen platzt mir fast das Herz.
Und ich, die sonst immer alles plane und ordne, lasse mich von ihr führen. 
Zum kleinen Priel, zu den kreischenden Möwen, zu einem einfachen Stock oder runden 
Stein, der für sie ein ganz besonderer Schatz ist. 
Ich sehe plötzlich wieder, wie großartig doch kleine Dinge sind.

Es ist, als hätte ich in diesem Urlaub ein Geschenk bekommen, nicht nur Zeit, sondern Nähe. Jeden Tag, ohne Filter. Mit all den Chaosmomenten, dem Lachen, den Sandkrümeln überall.
Und jetzt beim Abschied sehne ich mich schon  wieder nach ihren ersten gebrabbelten Worten am Morgen, nach den kleinen Händen voller Sand, nach dem Gefühl, dass "Oma" mehr ist als ein Name. 16 Monate...und sie schafft es, mein Herz komplett zu übernehmen.

 


 

Und dann ist er da, der endgültige Moment...die Fähre hupt, das Verladen beginnt, wir 
drücken uns fest und die Tränen brechen ungehemmt aus mir heraus. 
Ich kann nichts dagegen tun. 
Die Augen schwimmen, ich halte die Sonnenbrille eisern fest im Gesicht und murmele: 
"Der Wind!". Klar, der Wind!
Auch mein Kind mit seinen 30 Jahren kann sich nicht mehr halten, der Uropa hat eine 
wacklige Stimme, nur Charlotte winkt fröhlich.
Die Fähre legt ab, zieht langsam auf die Nordsee hinaus.
Mein Herz bricht...

Dass der Abschied von Amrum immer so schwer fällt, war auch bei mir als Kind schon so.
Abschied von einer Insel, die für mich Heimat und Herzpflaster in einem ist.
Und Abschied von meinem Papa, der ja Monate auf der Insel lebt. Früher standen meine 
Eltern gemeinsam am Anleger, mit wehendem Betttuch bewaffnet, und wir winkten auch 
noch, als lediglich ein kleines Pünktchen am Horizont zu sehen war.

Und während ich dann am Nachmittag noch einmal über den wunderschönen breiten Sandstrand gehe, denke ich: Ja, der Abschied von Amrum ist immer traurig.
Aber genau deshalb kommt man ja so gerne wieder zurück, auf diese kleine Insel in 
der Nordsee, denn die Freude beim Ankommen ist mit nichts zu bezahlen.
Hoffentlich noch ganz lange!

Tschüss Nordsee-Sommer...






 

Donnerstag, 21. August 2025

MEIN BUCH WOHNT JETZT BEI AMAZON. ICH BESUCHE ES TÄGLICH.

 

 



Das Schreiben war der leichte Teil. Marketing fühlt sich allerdings an wie Extremsport!

Da steht es nun, auf Amazon, zwischen "Achtsamkeit für Einsteiger" und "Der große Grillatlas".
Ich dachte ja, ein Buchtitel wie "Zwischen Zähneputzen und Zweifeln" würde sofort ins Auge springen, ein Klick, und zack - Bestseller - DACHTE ich!!
Schließlich hat Amazon doch Algorithmen! 
Und Algorithmen wissen doch, was gut ist, oder?

Ich gestehe: Ich hatte mir das ein bisschen wie eine Netflix-Serie vorgestellt. 
Buch hochladen, Amazon zeigt es Millionen von Menschen, alle klicken begeistert auf 
"Jetzt kaufen", und ich schreibe schon nebenbei am nächsten Titel.

Die bittere Realität? Mein Buch sitzt alleine im digitalen Regal und wartet.
Aber niemand kommt. Kein neugieriger Leser, nicht mal eine missmutige 1-Stern-Bewertung 
á la "Kam geknickt an". 

Die Wahrheit? Mein Buch ist ungefähr so sichtbar wie ein Pfifferling im Wald - technisch da, 
aber nur für Experten auffindbar. 
Ich entwickele leichten bis mittelschweren Pessimismus.
Und meine Moral-Marie sitzt mit hochgezogener Augenbraue im Hintergrund und 
murmelt: "Hab' ichs doch gesagt!"

Wie um alles in der Welt vermarktet man sein eigenes Buch?!
Ich bin nicht nur Autor, nein, ich bin jetzt auch Marketing-Abteilung, Pressesprecher und wandelndes Litfaßsäulen-Experiment.

Social Media nutzen?
Mein Buch posiert ganz zufällig morgens neben meinem 3.Cappuccino und abends neben einem Aperol Spritz.
Nebenwirkung: Koffeinsucht oder Alkoholabhängigkeit

Freunde -betont witzig- anspammen?
Verlockend, aber
 Nebenwirkung: Bröselnder Freundeskreis und Angst, keine Einladungen 
zu Geburtstagen mehr zu bekommen

Lesungen anbieten?
Ich übe schon mal am Küchentisch, aber die Buchhandlungen lassen sich sehr viel Zeit 
mit Antworten.
Nebenwirkung: Massive Selbstzweifel 

Die Wahrheit ist: Ich habe keinen geheimen Marketing-Masterplan.
Aber ich habe Leidenschaft für mein Buch, Humor für die schrägen Seiten des 
Selfpublishings - und hoffentlich Leser:innen, die Lust haben, diesen Weg mit mir zu gehen.

Marketing kommt mir vor wie Dating... auch da bin ich aus der Übung, da seit 20 Jahren 
fest mit meinem Lieblings-Apotheker liiert.
Man muss rausgehen, ein bisschen flirten, nicht zu aufdringlich sein, aber auch nicht 
schweigen, sonst denkt das Gegenüber, man sei nicht interessiert.
Man braucht also Charme. Ein bisschen Humor. Und den Mut, sich immer wieder zum 
Affen zu machen. und hoffen, dass jemand sagt: 
"Genau DAS will ich lesen." 

Also: Mein Buch ist bei Amazon. Das ist toll.
Aber das ist nicht das Ende der Reise - es ist der Anfang der absurden, manchmal auch
peinlichen, meistens lustigen Mission namens Selbstvermarktung.
Und wer weiß: Vielleicht liest das hier gerade jemand und denkt:
"Das klingt schräg, das Buch muss ich haben."
Wenn ja, der "Kauf mich"-Button wartet schon.

 

Freue mich über ganz viele Bestellungen...
 

Herzlichst Bärbel 

 

 



 



Freitag, 1. August 2025

EINE IDEE. EIN BUCH. UND JETZT EIN LINK ZU AMAZON.

 

 



Drei Jahre Bloggen. Drei Jahre Alltagsbeobachtungen, Gedanken, Geschichten, 
Geistesblitze - und auch ein paar herrlich halbgare Ideen, die trotzdem irgendwie 
lesenswert waren.
Und jetzt ist all das wirklich zwischen zwei Buchdeckel gewandert.
Gesammelt. Sortiert. Überarbeitet. Nochmal überarbeitet. In Buchform. 
Und ja: Offiziell jetzt  - natürlich nochmal überarbeitet! - auf Amazon erhältlich!

Ich sag's wie's ist: Ich hab das anfangs nur für mich gemacht. 
Ein paar Exemplare drucken lassen, einfach um zu sehen, wie sich das anfühlt - 
mein eigenes Buch in der Hand. Und es hat sich gut angefühlt. 
So gut, dass ich dachte: Vielleicht geht da mehr? Vielleicht mögt Ihr das auch? 
Obwohl ich doch tatsächlich noch ein paar kleine Fehler in meiner limitierten 
Farbausgabe entdeckt habe! Also für alle, die dieses Buch schon haben: 
Es ist eine ganz "besondere" Erstausgabe, die es so nicht mehr geben wird ...

Was steht im Buch?

Meine liebsten Blogposts der letzten drei Jahre.
Texte, die überlebt haben - alle Jahreszeiten, alle Launen, alle Lösch-Impulse.
Manche kennt Ihr schon. Manche waren bisher unter Verschluss. Alle sind echt.
Es geht um das Leben, wie es wirklich ist. Um Momente, die man sonst übersieht. 
Um das große Ganze im kleinen Kaffeefleck.
Mal mit Witz, mal mit Wehmut, mal ganz trocken - aber immer mit einem Augenzwinkern. 
Und einer Menge Ehrlichkeit.

 


 

Für wen?

Für Menschen, die gerne mitlesen, mitdenken, mitlachen. 
Für alle, die Bücher mögen, in denen nicht alles perfekt glattgebügelt ist.
Für alle, die zwischendurch einfach mal sagen wollen: "Ja, genau so!"
Und na klar - für alle, die mich seit Ewigkeiten fragen: 
"Sag mal, kommt das irgendwann als Buch?!"

Ja. Jetzt. 

 

 


 


Und jetzt kommt mein Wunsch an Euch:

Falls Ihr ein Geschäft, ein Restaurant, einen Laden, ein Café oder eine Praxis habt - 
und Lust, das Buch bei Euch auszulegen (gerne auch mehrere) - meldet Euch gerne.
Das Gleiche gilt für Redakteurinnen, Buchliebhaberinnen, Frauenzeitschriften oder einfach Freundinnen mit Geschmack und gutem Gespür: Ich freue mich riesig, wenn Ihr dem Buch 
ein kleines Plätzchen bei Euch gebt.
Weil Bücher Menschen finden müssen - und manchmal brauchen sie dazu genau solche 
Orte wie Eure.

Wo es zu finden ist?

👉 Jetzt auf Amazon ansehen


Danke Euch. Fürs Lesen, fürs Teilen, fürs Dabeisein...
Ohne Euch gäbe es dieses Buch nicht.

 



Und jetzt freue ich mich auf alles, was kommt. 

Herzlichst, Bärbel