Montag, 26. August 2024

GOOD OLD SCHACHTEL…DIE SACHE MIT DEM ÄLTERWERDEN.




Oder: Ihr Zipperlein kommet…

Heute geht es um alle Frauen, die vielleicht wie ich auch schon die 60 überschritten haben! Um alle, die in den letzten Jahren, Wochen oder Tagen, feststellen mussten, dass sie - tja wie sag ich´s schonungslos - älter werden. Die in den Wechseljahren sind oder die Hitzewallungen schon hinter sich haben. Die blitzartig von 0 auf 100 beschleunigen können in den Bereichen Lachen, Heulen, Sachen schmeißen. Die Dinge überzeugend sagen, aber genau das Gegenteil meinen. Um alle, denen diese plötzliche Erkenntnis das ein oder andere Problem bereitet. Das ist natürlich auch kein Wunder, denn das Image unserer Altersklasse ist nach wie vor nicht das Rosigste, oder ?! Zum Beispiel: also, in Ihrem Alter geht aber kein Bikini (austauschbar mit Minirock, ärmelloses Top, goldene Stiefeletten etc.) mehr…

Oder sind das alles platte Vorurteile? Auch ich ertappe mich dabei, wie ich die Baby-Boomer-Generation manchmal bei Tinder, Instagram und Co. finde: mangelhaft gestylt -und da meine ich nicht die Lieblingsfarbe beige!-, manchmal bemerkenswert im wahrsten Sinne des Wortes, übereifrig und auf Biegen und Brechen jugendlich getrimmt. Ich will niemandem auf die Füße treten und mich da auch gar nicht ausnehmen…jede hat mal einen schlechten Tag ;-).

Ich bin jetzt 64 Jahre alt, was ich selbst manchmal nicht wirklich glauben kann und in meinen Ohren unendlich alt klingt. Oder sagen wir es anders: irgendwie passt die Zahl nicht zu mir, finde ich jedenfalls.

Gerade heute habe ich wieder von einer Freundin, die gerade Oma geworden ist, gehört: Bärbel, wir werden alt! Genau das habe ich gedacht, als auch ich vor 4 Monaten Oma geworden bin. (By the way: ich liebe es Oma zu sein!) An den meisten Tagen fühle ich mich ok, bin froh, wenn mir nichts weh tut oder ich nicht zu nah am Wasser gebaut bin. Aber an anderen Tagen macht mir das physische Altern doch mehr zu schaffen als ich öffentlich zugeben würde. Natürlich habe ich mich in den letzten Jahren äußerlich verändert, ohne es zu wollen und trotz Yoga und Pilates…zugegeben letzteres nicht immer allzu regelmäßig, da das echte Leben in Form von Freundinnen treffen und Aperol trinken manchmal dazwischenkommt und die innere Gouvernante dann keine echte Chance mehr hat.

Bin ich erschöpft, was leider öfter und aus heiterem Himmel vorkommt, sieht man mir das auch an - an noch tieferen und schwärzeren Ringen unter den Augen als sonst -hier ein freundlicher Gruß an alle Pandabären-, an meinen Mundwinkeln, an meiner Haltung; würde ich nicht schon seit Jahren regelmäßig die nicht mehr so vollen Haare färben und strähnen lassen, wäre ich wahrscheinlich bzw. ganz sicher mausgrau!

Tja, was soll ich sagen…der allgegenwärtige Beauty-Druck lastet schwer, knackiger wird hier niemand ;-) Und natürlich laufen uns die 20- bis 30-jährigen den Rang ab. In unserer Jugend haben wir das irgendwie nicht registriert, sondern auch da fanden wir uns schon insgesamt zu kurvig oder den Po zu dick, das Gesicht zu picklig, das Outfit zu modisch oder auch nicht, ein Blick in den Ganzkörper-Spiegel und schon war der Schwimmbadtag ein -Entschuldigung- Scheißtag; wie gerne würde ich meinem jugendlichen Ich von damals zurufen: genieße es, Du bist einfach umwerfend! Fotos aus dieser Zeit beweisen es.

Eine nützliche Fähigkeit wäre es, den Blick zurück nicht mit Wehmut, sondern mit Dankbarkeit zu betreiben. Fragt Euch nicht zu oft, was wir hätten besser machen können. Haben wir nicht ab und zu auch richtig gute Entscheidungen getroffen? Also, warum können wir nicht einfach sagen: ich liebe es, älter zu werden! Freuen wir uns darüber, wieviel Gutes uns schon wiederfahren ist oder auch, wie gut wir schwere Krisen gemeistert haben…Denn mal ehrlich, es ist ein Privileg: wieviele aus unserem Leben sind schon nicht mehr da?! Und denen wäre jede noch so tiefe Falte oder graues Haar schlichtweg piepegal!

Ich habe beschlossen, genau jetzt damit anzufangen, im Ernst; versuchen mit mir und meinem Leben im Reinen zu sein, um entspannt und vor allem glücklich richtig alt zu werden. Also ab sofort: ich fand mich noch nie so interessant wie jetzt ;-) 

Älterwerden bedeutet doch vor allem, sich selbst lieben zu lernen, oder?! Es bringt uns nicht weiter, wenn wir uns gegen den Zahn der Zeit stemmen und bissig und biestig gegenüber denen sind, die halt jünger und frischer sind als wir…Wer mit meinen 2-3 Lachfalten (höchstens) nicht klarkommt, soll sich verziehen. Wer jede Nacht feiern und um die Häuser ziehen will, bitteschön…nur ohne mich, ich brauche mein Sofa und meinen Schlaf. Ich bin weder frustriert noch gelangweilt, sondern einfach ich selbst und sitze lieber mit meinem Lieblings-Apotheker bei unserem Lieblings-Italiener bei Vitello Tonnato und ein bis zwei Glas Lugana.

Genau das wünsche ich uns: Gelassenheit, Leichtigkeit, auch gerne öfter mal ein bisschen Albernheit, Selbstliebe und dass wir uns nicht stressen, wenn die Brüste den Bleistifttest eben nicht mehr bestehen, die Haare dünner werden oder wir die Speisekarte ohne Lesebrille und Handy-Taschenlampe - danke an alle so gemütlichen aber für Generation Ü60 zu schummrigen Restaurants - nicht mehr lesen können.Trauern wir nicht der vermeintlich dauerfeiernden Studentin hinterher, die wir mal waren, sondern lernen wir uns neu kennen - die Frau, die wir jetzt sind.

Sicherlich gibt es nicht für jede von uns den konkreten bombensicheren Tipp, wie das Altern leichter wird. Wenn der Gang ins Fitnessstudio glücklich macht, bitteschön. Vielleicht ist es aber auch der Gang zum Therapeuten, um alte -kleines Wortspiel ;-Traumata aufzuarbeiten, oder zum Schönheits-Doc, um die 2-3 Falten unterspritzen zu lassen -go for it. Wenn es das stundenlange Hören und Mitsingen trauriger Songs aus den 80ern und dabei melancholisch in die Vollmondnacht schauen ist, perfekt. Ein spontanes Treffen zum Mittagessen mit Freundinnen -abends liegt neuerdings das Essen so schwer im Magen und behindert den gesunden und so wichtigen Schlaf ;-),…wir haben ja jetzt alle mehr Zeit…und da darf es auch schon ein leckeres Grauburgünderchen sein, oder…Yesss! 

Einfach genau das machen, was guttut! Nur nicht so bitter werden wie die Tropfen, die ich seit neuestem abends vorm Einschlafen nehme, weil Bitterstoffe ja das Immunsystem stärken und den Fettstoffwechsel in Leber und Galle anregen sollen. Bleiben wir wach für das Jetzt…Unser Style -es muss nicht immer beige sein ;-), Interior, Fotografie, Musik, Kunst, Sport, Food…ich liebe auch meinen Instagram Account, es macht mir einfach Spaß, denn mit Ü60 wird es mit einem Influencer Leben wohl nicht mehr klappen. Außerdem gucke ich sehr gerne, was andere da so treiben…vielleicht ist es auch das, das uns jung bleiben lässt: Neugierde! Und aus der Fülle der Erfahrungen  mit geschärften Sinnen weiter durchs Leben gehen und genießen.

Also: das Leben feiern statt zweifeln!

Ich bin jetzt 64. Das ist noch nicht ganz Mitte 60 und auch nicht fast 70. Das ist 64. Ich bin ebne einfach eine Good Old Schachtel ;-)












Samstag, 25. Mai 2024

KEINEN ERSTEN SATZ UND RINGE UNTER DEN BLAUEN AUGEN.

Wenn es denn so einfach wäre…seit 3 Monaten keinen einzigen Blogbeitrag!

Wie konnte es soweit kommen?

Eigentlich habe ich ja immer was zu sagen, aber um meine Worte zu Papier zu bringen, fehlt mir momentan sprichwörtlich die Muse, die mich küsst, sprich: mein Kopf ist ziemlich leer.

Eigentlich konnte ich es mir nie vorstellen, dass mich dieses psychische Phänomen „der erste Satz“ ereilen könnte, aber nun sitze ich zum wiederholten Mal am „neuen“ i-Pad mit Tastatur, ein Geburtstagsgeschenk vom 31. Januar!!!…habe Ringe unter den blauen Augen, mir fehlen die Worte, ich habe geistige Flaute und nackte Angst vorm ersten Satz bzw. mir fällt gar keiner ein! Oder die, die mir einfallen, sind so banal, dass sie direkt im virtuellen Papierkorb landen.

Ich sitze also auf meinem schwarzen Corbusier-Sofa, starre vor mich hin, lege künstlerisch wertvoll meine Hand an die nicht mehr faltenfreie Stirn, und statt einfach mal irgendwie mutig loszulegen, räume ich die Spülmaschine aus, laufe zum Kühlschrank, um etwas ungesunde helle Schokolade für die blank liegenden Nerven auf der Zunge zergehen zu lassen, schaue bei Instagram, was die angesagtesten Influencer so treiben, bestelle mir eine weiße Bluse (kann man ja nie genug haben), räume die Waschmaschine ein, trete auf den nassen Balkon -irgendwie regnet es gefühlt jeden Tag mindestens einmal, und schaue unserem Eichhörnchen beim sinnlosen Vergraben einer Walnuss zu, zupfe meine Augenbrauen, räume Kleinmöbel um, mache mir einen doppelten Espresso…und dann noch einen, nähe einen Knopf an und staubsauge, wo ausnahmsweise mal gar kein Staub zu sehen ist…es handelt sich wohl klar und deutlich um die Diagnose: Schreibblockade!

Vielleicht sollte ich doch noch Deutschlands älteste Yoga-Lehrerin werden und mich schnellstens um eine Ausbildung kümmern?! Aber ich scheitere ja schon am Krieger zwei…

Dann doch nicht allzu Bahnbrechendes und einfach erst mal raus aus der Jogginghose und dem labbrigen T-Shirt, schick gemacht an die frische Luft und mit einer Freundin beim Italiener -„Buona sera SIGNORINA“ :-) -um die Ecke spontan einen Apérol Spritz schlürfen. Bei dieser Begrüßung und dem für mich immer noch leckersten aller Getränke kann die Laune ja nur besser werden…und einfach mal der Welt erzählen, dass mir die Worte fehlen! Glaubt mir ja keiner…am wenigsten mein Lieblingsmann, der sich öfter mal beschwert, dass ich ihn schon morgens um 7 Uhr zutexte…wobei ich abends das meiste wiederholen muss, da er mir sowieso nicht wirklich zugehört hat…wer kennt`s?!

Nach dem zweiten Apérol sieht die Autoren-Welt schon leicht rosa aus, und ein paar Spaghetti Arrabiata und 1 Glas eiskaltem Lugana später, sogar rosarot und mir fallen gleich mehrere erste Sätze ein. Ich klappe mein i-Pad auf: aber welchen denn jetzt nehmen?!

Womit ich wieder am Anfang dieses Blogbeitrags stehe: wenn es denn so einfach wäre…

Bis bald, mein Gott, was ist schon eine Schreibblockade ;-)










Mittwoch, 21. Februar 2024

PARIS MUSS WARTEN.



 

Letzte Woche war ich am Valentinstag nicht etwa in Paris -das muss warten ;-), sondern tatsächlich im schönen Nürnberg. Wie im letzten Blogpost schon angekündigt, habe ich mir einen ganz besonderen Workshop gegönnt.
Bei Joanna von Liebesbotschaft. Im Liebesbotschaft Headquarter.
Nebenbei: Schönste Location ever!
Thema: LIFE ID WORKSHOP
Wer sich bei Instagram aufhält, "kennt" Joanna wahrscheinlich, denn sie hat sage und
schreibe über 51.000 echte Follower!
Und obwohl ich ihr schon sehr lange folge und auch schon etliche "Lives" mit ihr auf Insta angeschaut habe, in "echt" ist sie und ihr besonderer Vibe nicht zu übertreffen!

Ein bisschen Bammel oder fast schon ein Gefühl von Lampenfieber hatte ich wahrhaftig
vor dem Workshop:
würde sich tatsächlich mein manchmal etwas angeschlagenes Lebensgefühl so verändern,
dass es meinen Alltag nachhaltig beeinflusst? -ich bin seit dem 14. Februar jedenfalls stets bemüht!
Starte ich anschließend wirklich maximal entspannt, frisch motiviert und fokussiert in das
noch junge Jahr 2024? -motiviert auf alle Fälle!
Wer und wieviele werden die anderen Teilnehmer:innen sein? -waren nur Frauen dort,
ganz wunderbare!
Sicher werden alle anderen weitaus jünger sein als ich? -war tatsächlich die Älteste, war aber gar nicht schlimm!
Kann ich den Tag mit so viel Input überhaupt richtig genießen? -ich konnte!

Denn eins wollte ich auf alle Fälle, einfach nur mir selbst und ganz alleine etwas Gutes tun.


Aber schon beim Eintreffen an der Lofttür des Liebesbotschafts-HQs im Hinterhof waren alle Zweifel, Befürchtigungen und unnötigen Gedanken wie verflogen: Joanna umarmte jeden einzelnen von uns so herzlich als würden wir uns schon ewig persönlich kennen und wären die
allerbesten Freundinnen. Es war ein unwirkliches und durch und durch positives Gefühl, sie einfach plötzlich "live" und nicht nur online am Handy zu erleben.
Ihr kleines Team ist an Willkommensfreude nicht zu toppen, die Räume einfach einzigartig schön, liebevoll und fast schon so intim, als wäre man bei der Busenfreundin (darf man das überhaupt noch sagen?!) zur Tea Time eingeladen.
Ich habe mich sofort so wunderbar wohl und wertgeschätzt gefühlt!

Und was soll ich sagen: wir haben wahnsinnig viel Input bekommen.

Was macht meine ureigene Idendität überhaupt aus, wie lebe ich diese wunderbare Leichtigkeit und Lebensfreude...ohne Druck und Selbstzweifel, wie werde ich selbst zu einer Inspiration
für meine Mitmenschen, wie überwinde ich negative Erlebnisse (und geht das überhaupt?),
wie genieße ich jeden Tag maximal, egal ob jemand seine schlechte Laune an mir auslassen oder nur den Parkplatz klauen will, wie überrasche ich mich selbst und alle um mich herum?!

Mit der unbändigen Urkaft der Liebe als Quelle -nicht die emotionale Liebe, die Erwartung, Anspruch und Abhängigkeit mit sich bringt- sollte das alles gelingen, sollte ein "Neustart" mit mehr Leichtigkeit, Unbekümmertheit, Zuversicht und Größe möglich sein.

Ein praktischer Tipp von Joanna war z.B. positive Sachen nicht nur zu denken, sondern laut auszusprechen; zugegeben ein "Ich liebe Dich so wie Du bist, Bärbel" fällt mir alles andere als leicht...das muss man erst mal so durch und durch fühlen wie Joanna es tut!
Auch negative Gedanken sollen immer und einfach gestoppt werden können...nicht:
ich bin depressiv, sondern: mir bieten sich depressive Gedanken an!
Und dann: Nein, heute nicht!
Einfach wird das nicht, das habe ich schon -kaum zuhause!- gemerkt.

Am Abend des Valentintages war ich jedenfalls mehr als beseelt, ich fühlte mich wahnsinnig wertgeschätzt und inspiriert, nicht nur von Joanna, sondern auch von ihrem wunderbaren Mädels-Team, das uns mit mit unendlicher Herzlichkeit, leckerstem Essen und schaumigstem Liebesbotschaft-Kaffee verwöhnt hat.
Ehrlich: ich wäre am liebsten für immer geblieben!

Aber jetzt gilt es, die Theorie in die Tat umzusetzen...ob mir das gelingt?!
Ich arbeite dran; also bitte nicht wundern, wenn ich in Zukunft herzumlaufe und LAUT!
nur positive Sachen über mich und meine Mitmenschen -auch wenn sie mich geärgert haben!- sage.

Zugegeben: außerhalb der Nürnberger Liebesbotschaft-Bubble ist vieles nicht mehr so einfach, wie es auf meinen etwas wirren mitgeschriebenen Notizen steht!
Aber trauen wir uns doch mal -fast- alles zu, denn Minderwert und Liebe geht nicht zusammen,
und laut Joanna kann man gar nichts falsch machen.

In diesem Sinn: beständig dran bleiben...wie bei der Erziehung eines Welpen ;-)


Liebste Grüße, Bärbel

 


                   
                                                         
                                                                                                        


 

 


 

Donnerstag, 18. Januar 2024

KEEP GOING...

 

Draußen schneit es und inzwischen ist schon mehr als die Hälfte des Januars vorbei...
war es nicht einer von mindestens zwei meiner Vorsätze für 2024 gleich wieder mit dem Schreiben anzufangen?!

Der zweite war wirklich jeden Tag eine kleine Yogapraxis zu absolvieren, und dank der Januar-Challenge von Mady Morrison habe ich tatsächlich mein i-Pad aktiviert und bis jetzt allmorgendlich meine Yogamatte ausgerollt. Namasté!
Da kann man den ersten Vorsatz schon mal aus den Augen verlieren, oder?!

Aber der innere Schweinehund knurrt inzwischen bedrohlich, also gibt es hier den ersten Blogbeitrag im neuen Jahr... 

So ein Jahreswechsel ist ja schon immer ein bisschen besonders, obwohl ich natürlich weiß, dass er nicht automatisch ein wundersamer Heilsbringer ist. Eigentlich rollt das Leben unbeeindruckt und im gleichen Tempo einfach so weiter, völlig gleichgültig ob wir gute Vorsätze gefasst haben oder nicht und welcher Spruch in unserem Glückskeks stand.
Deshalb habe ich mir ja auch nur die besagten 2 festen Absichten vorgenommen;-)
Denn wenn sowieso alles kommt wie es kommt, warum nicht einfach mal zurücklehnen und hoffen, dass die Dinge schon irgendwie und hoffentlich auch gut laufen werden?!
Um dem Ganzen zusätzlich ein bisschen Dynamik zu geben, kann man ja einfach noch an der inneren Haltung arbeiten und positiv und verantwortlich möglichst nur gute Gedanken und Gefühle produzieren.
Aber ist das wirklich so einfach?!
Das hat niemand gesagt.

Denn meine innere Gouvernante hat -neben dem Schweinehund- eine tragende Rolle und sitzt dummerweise immer dabei:
Du musst einen neuen Blogbeitrag schreiben! (War nicht sogar mal von einem Buch die Rede?!)
Du musst Deinen Schreibtisch aufräumen!
Du musst endlich Dein Auto in die Werkstatt bringen! Wie lange soll das Display Dich noch an den bereits überschrittenen Service-Termin erinnern?!
Du musst Schnee schippen!
Du musst morgens kalt duschen...Du musst, du musst, du musst!
So viel selbstgemachter Druck, so schrecklich viele Ausrufezeichen!!

Wie konnte es soweit kommen?
Ich mache mich immer verrückter, und unter der ganzen selbstgemachten Last verliere ich so
all das herrliche Leuchten und Glitzern des Lebens um mich herum.
Ich, die doch eigentlich eine Optimistin und selbsternannter Profi in Sachen Lebensfreude ist! Ausrufezeichen!

Was tun? Das Zauberwort -nicht nur beim Yoga-Flow auf der Matte- heisst: LOSLASSEN!
Und ja, ich will sie wieder spüren...die Sehnsucht aufs Leben.
Ein spontaner Kaffee mit der Freundin am Nachmittag, ein weinseliger Mittag mitten in der Woche im Paillettenrock beim Italiener, ein Besuch im gemütlichen Second-Hand-Laden einer anderen Freundin, ein Schwätzchen hier, ein Küsschen dort, ein Espresso im Stehen...oder darf`s Champagner sein...wenn schon, denn schon ;-)

Vielleicht muss ich mein verkopftes "Ich" mal mit einem großen Schluck -schon wieder Champagner!- runterspülen, tief einatmen und wieder in eine innere Balance kommen?!
Weniger selbstgemachter Druck, weniger Erwartung an mich, weniger Selbstoptimierung, mehr im Hier und Jetzt sein, mehr von all dem Wunderschönen sehen, das vor meiner eigenen Nase glitzert.

Überhaupt sollte das mein eigentlicher Vorsatz für 2024 sein, oder?
Deshalb habe ich auch im Februar einen wunderbaren Workshop gebucht;
Thema:
Lebensfreude, Leichtigkeit & Selbsbewusstsein (statt Antriebslosigkeit, Unsicherheit & Druck!)

In diesem Sinne: Keep going...








 

Dienstag, 5. Dezember 2023

NOCH 19 TAGE...

 



 

Weihnachten - das Fest der Liebe, der Familie und Freude, der Hoffnung und Geborgenheit!
Aber mal ganz ehrlich: ist das immer so unkompliziert, romantisch, fröhlich, besinnlich, perfekt und weiß, wie wir es uns wünschen?!

Ist es nicht oft schon so gewesen, dass wir bis kurz vor Heilig Abend mit hängender Zunge
und mäßig- bis gar keiner Dynamik und Power versuchen alles zu schaffen:
das Haus will weihnachtlich geschmückt, ein bis drei Adventskalender müssen entweder gebastelt oder wenigstens gekauft, originelle und persönliche Geschenke besorgt, das festlichste Festmenu muss geplant, leckerste Plätzchen gebacken, der schönste aller Weihnachtsbäume gekauft und geschmückt, die letzten Lebensmittel in überfüllten Geschäften eingekauft, schillernde Outfits müssen zusammengestellt und probegetragen und im Job alles erledigt werden.
So viele beste Freund:innen wollen sich bitte nur ganz kurz und Hauptsache vor den Feiertagen nochmal auf dem Weihnachtsmarkt auf einen berauschenden Punsch oder wärmenden Glühwein treffen.
Und so sorry: habt Ihr den Nikolausstiefel für morgen schon gefüllt?! ;-)

An Heilig Abend dann versammelt sich also eine -meist familiäre- "Community",
die, wenn sie aus überwiegend Erwachsenen besteht, sich vor allem nach Ruhe,
Entspannung und Erholung sehnt. Und gleichzeitig -Hand aufs Herz- allerhöchste Ansprüche
an Harmonie, Freude und Besinnlichkeit hat.
Weihnachten soll bitte unbedingt so beschaulich werden, wie wir uns das schon immer gewünscht und als Kinder -zumindest war das bei mir so- erlebt haben.
Aber natürlich birgt jede Großfamilie, die irgendwann ja mal durch diverse Verbandelungen entstanden und sich im günstigsten Fall vermehrt hat, auch diverse Empfindlichkeiten und manchmal provozierende Ansichten und damit einen fruchtbaren Boden für einen explosiven, und wenn Politik im Spiel ist, auch noch riskanten Schlagabtausch.
Ich höre heute noch die geballte Faust meines sonst so gutmütigen Opas donnernd auf die dänische Holztischplatte krachen und ihn "Ruhe" brüllen lassen, weil alle durcheinander philosophierten und jeder auf seiner Meinung bestand...wir lieben Kinderlein waren da zwar schon im Bett, aber natürlich noch hellwach!

Dennoch: ich liebe Weihnachten und die Zeit davor!
Ich bin und bleibe die unverbesserliche Romantikerin und leider meistens auch ein
echter "People-Pleaser".
Aber um Weihnachten wirklich großartig machen zu können, sollten wir vielleicht vor
allem eines tun: den unerschütterlichen Anspruch an eine rundum perfekte Zeit loslassen,
eine tolerante und liebevolle Perspektive unseren Liebsten gegenüber einnehmen und unerwartete Ereignisse mit unerschütterlichem Humor nehmen.
Auch und gerade dann wenn der glitzernd und mühevoll geschmückte Baum schief steht,
das aufwendige und immer viel zuviele Essen missglückt, der vorher mehrfach getestete
Wein Kork hat oder ein ausgepacktes Geschenk nicht nur Freude ins erwartungsvolle
Gesicht zaubert, so sind wir doch auf alle Fälle einfach prima Gastgeber.
Und unsere Familienmenschen: sie sind und bleiben natürlich und für immer unsere Liebsten, die uns auch mal nerven oder schmerzen dürfen, die wir in Gedanken ab und zu gerne verändern würden -ein bisschen jedenfalls ;-) -, und die manchmal in Ansichten oder
Wahrheiten verharren, die halt nicht so ganz die unseren sind.
Wir sollten einfach feiern, dass alles so sein soll wie es ist...nämlich gut.
Denn auch "gut" ist eine Ansichtssache, das kann man erkennen oder zumindest versuchen
es zu lernen.
Weil wenn wir unser Herz öffnen und auch mal Nachsicht walten lassen, wird alles gut,
und wir können es so kreieren, wie wir es uns wünschen...unser Fest der Liebe.

Ich jedenfalls freue mich auf Heilig Abend im Kreise der ganzen Familie, unbändig froh sie
fast alle noch um mich zu haben.

Habt einfach ganz großartige und funkelnde Feiertage und ein entspanntes
"zwischen den Jahren"...












Samstag, 18. November 2023

GESTERN DOCH NOCH SO KLEIN...

 ...und ganz plötzlich kein Kind mehr!

 




War es nicht erst kürzlich, dass ich mein "Baby" bitterlich weinend im Kindergarten bei Frau Glück (Tante Inge hieß wirklich so!) abgegeben habe, mit blutendem Herzen ganz schnell in mein Auto gestiegen bin, die Einschulung mit mehr als einer Träne der Rührung gemeistert habe, die Schuljahre trotz endloser Wochenpläne -die gefühlt ICH immer mit als Hausaufgabe zu bewältigen hatte!-, überlebt habe, abendliche Anrufe der Klassenlehrerin geduldig, aber innerlich zitternd ausgehalten habe, erschöpfend lange Elternabende auf viel zu kleinen Holzstühlchen vor verschrammten Mini-Tischchen absolviert habe, mindestens 2-3 mal Läusebefall gemeistert und alle Kuscheltiere in der Gefriertruhe schockgefrostet habe, die Pubertät mit all` ihren Fallstricken irgendwie überstanden habe, den Teenager mehr als einmal leicht bis mittelschwer beschwipst hinter die Haustüre gezogen habe und der Lieblingsmensch ihn unter die kalte Dusche gezerrt hat...
Ich habe mal einen lustigen Spruch gelesen, der mir beim Schreiben jetzt wieder einfällt:
"Mein Kind durch die Pubertät zu begleiten lässt mich verstehen, weshalb einige Tiere ihre Jungen fressen..."  Wenn Du es liest: Spaß mein Schatz ;-)

Und dann, wie aus dem Nichts trifft einen der bedeutende und irgendwie auch ein bisschen  undankbare Satz: nach der Schule ziehe ich erst mal aus!
Und ich, obwohl angeblich bestens auf diese Nachricht vorbereitet, kaue und kaue auf meinem Keks herum als wäre es ein zähes Stück Fleisch, mache mir den 3. Espresso und denke:
er ist doch noch so klein!!!
Beim Lieblingsmann und im Freundeskreis wird das gerne mal lockerer gesehen:
die Kinder müssen doch auch mal raus ins echte Leben, ohne rundum Sorglos-Paket und
24 Stunden Service, ohne unheildrohende in Dauerschleife ertönende "Mamaaa" Rufe, auf die natürlich sofort reagiert wird...
Und überhaupt, wir müssen lernen loszulassen, erinnert Euch:
sind wir nicht damals mit vollem Rucksack, ein paar Euroschecks (die gibt es schon gar nicht mehr!) in der Tasche, ohne Handy und Kreditkarten mit Interrail durch halb Europa getingelt?!
Dass unsere Eltern uns nicht als verschollen abgeschrieben haben grenzt an ein Wunder, denn es gab nur alle paar Tage mal eine ramponierte Telefonzelle, von der man nach Hause telefonieren konnte...wenn man dann auch das passende Kleingeld oder eine damals hochmoderne Telefonkarte besaß.
Irgendwie
überleben Eltern das, klar, am Anfang ist es hart, aber man muss durchhalten...ich habe es mir allerdings leichter vorgestellt!
Das leere Kinderzimmer, der immer noch viel zu volle Kühlschrank -ja, denn einkaufen ohne ein Pubertier zuhause bedeutet anfangs radikal umdenken!, abends nur noch mit dem Lieblingsmenschen zu zweit am Tisch, kein Mama-Taxi zu Fussball, Hockey oder irgendeiner Geburtstagsparty, keine Nachtwache auf der obersten Stufe des Treppenhauses, keine Mamaaa-Rufe mehr, und ja: auch die Wäscheberge sind überschaubarer geworden.

Dann -wieder ganz plötzlich- hat das Kind fertig studiert, erst den Bachelor, dann den Master in der Tasche, sich ernsthaft verliebt und die ganze Familie eine rauschende Hochzeit gefeiert.
Was kommt als nächstes?!

Ja, loslassen...und doch immer wieder sehnsüchtig und heimlich auf eine kleine whatsapp Mamaaa-Nachricht vom großen Kind warten...ist doch noch mein "Kind"!
Komm`Du da mal hin, mein Schatz ;-)

In diesem Sinn...wie beim Yoga...lasst einfach los...















 

Montag, 30. Oktober 2023

IMAGINE...

 


 

Eigentlich wollte ich schon längst wieder einen neuen Blogpost geschrieben haben...jetzt ist er aber versehentlich doch fast in den November gerutscht...weil der Oktober einfach viel zu schnell vorbeiging...wunderbarerweise wollte der Sommer gar nicht so wirklich aufhören, von mir aus hätte es auch gerne noch ein Weilchen so weiter gehen können:
Espresso-Päuschen in der Sonne zelebrieren in verwaschenen Jeans, Statement-Shirt, nackten Füßen in Ibiza-Schläppchen und cooler Sonnenbrille...oder eiskalten Aperol Spritzzz schlürfen mit Freundinnen bei fröhlichem Geplapper im Sonnenuntergang...hach!

 


 

Aber jetzt -wie immer so plötzlich- ist er da, der Herbst!
Sehr echt, und irgendwie auch herrlich gemütlich...es schüttet, der Wind fegt die bunten Blätter von den Bäumen, im Ofen brennt ein wärmendes Feuer...all`das erinnert mich an meine Kindheit, in der ich es geliebt habe mit meinen neuen Gummistiefeln durch Blätterberge zu strolchen, durch knietiefe Pfützen zu hüpfen und reife Kastanien und Walnüsse zu sammeln.
Später dann habe ich diese schönen Spaziergänge im Herbst-Wald mit meinem kleinen Sohn und seinen Gummistiefeln fortgeführt...sowohl das Kind als auch der Labrador mussten ja mal an die frische Luft.

 

 

 

 

Jetzt ist es 15:35 Uhr an diesem trüben Montagnachmittag, ich sitze bei meinem schon dritten schaumigen Espresso im warmen Home-Office, rühre gedankenverloren inzwischen schon in der leeren Tasse!, habe heute schon Berge von schmutziger Wäsche gewaschen, bei Wand-Pilates meinen nicht mehr taufrischen Körper versucht zu optimieren und mein "Daily Outfit" bei Instagram gepostet.
So weit so gut, ich könnte zufrieden sein...

Doch mein Herz ist oft schwer und meine Gedanken sind woanders...denn während ich versuche mein Leben zu perfektionieren und mir Gedanken mache über Dinge wie "was ziehe ich heute nur an", meinen Körper kritisiere für 1 -manchmal auch 2 Kilo!- zuviel oder mich frage, ob die wirklich gemeine Zornesfalte auf meiner Stirn schon wieder tiefer geworden ist (ist sie!! Keine Frage!!!), mich beschwere, dass der letzte Urlaub schon wieder ein paar Wochen zurück liegt - sterben z.B. im Nahen Osten Menschen.
Junge Männer, die mein Sohn sein könnten, die gerade noch mit ihren Freundinnen feiern waren, Familien, die verzweifelt versuchen zu flüchten, weil sie in ihrem Land nicht mehr leben können und alles zurücklassen müssen...für mich alles unvorstellbar!
Es sterben Menschen im Krieg in der Ukraine, in Afrika, in Afganisthan...ich sehe das unfassbare Leid....jeden Tag im Fernsehen, und oft fällt es schwer hinzuschauen.

Je nach Berichterstattung fliegt mein schweres altes Herz mal hier- mal dorthin...eine klare Positionierung fällt mir oft schwer.
Aber eins stellt sich immer ein: mein Mitgefühl!
Für die vielen Familien, die um ihr eigenes Leben, um das ihrer Eltern, Kinder und Geschwister bangen müssen. Am Ende des Tages geht es immer um Menschenleben auf beiden Seiten der Konflikte, und wir müssen der Tatsache ins Auge sehen, dass in den nächsten Wochen, Monaten oder gar Jahren noch so viel mehr Leid entstehen wird, als wir uns das in unseren sicheren Wohnungen und Häusern je wirklich vorstellen können.
Das macht mir Angst!

Oft wird mir schlecht, wenn ich so manchen Kommentar lese und dann denke ich:
wo sind wir nur als Gesellschaft gelandet?!
Denn in all unserer Abgestumpftheit sollten wir uns bewusst machen:
das alles könnte auch uns betreffen!
Wir haben einfach nur das unverschämte Glück, an einem anderen Ort auf die Welt gekommen zu sein.

 

"Imagine there´s no countries
It isn´t hard to do
Nothing to kill or die for
And no religion, too
Imagine all the people
Livin`life in peace

You may say I´M a dreamer
But I´M not the only one
I hope someday you´ll join us
And the world will be as one"

John Lennon Oktober 1971

 

Versucht zuversichtlich zu bleiben, ich tue es auch...und genießt den Herbst, auf ganz bald!