Sonntag, 15. Mai 2022

BIN MAL AM MEER

 


Im Laufe der letzten Wochen fiel mir wieder ein, was ich mir schon für 2019, 2020, 2021 und auch für dieses Jahr vorgenommen hatte: mehr Meer-Zeit!
Schließlich bin ich glückliche Besitzerin einer Mini-Wohnung auf der Mini-Insel Amrum, auch Perle der Nordsee genannt...die Insel ;-)

Also: raus aus dem Schlafanzug, 2-3 Espressi im Stehen, Tasche packen -was nehme ich nur mit und was ist noch im Kleiderschrank im hohen Norden?!-,  nicht von Instagram, Facebook oder dem Kühlschrank ablenken lassen, Fähre buchen, Auto tanken...die Freundin in Hamburg kontaktieren und um 1-2 Nächte "Asyl" bitten.
Nicht nur, dass sich 500 statt 700km spielend fahren lassen, nein, wir haben uns ewig nicht gesehen. Wir kennen uns seit Kindergartentagen und pflegen eigentlich eine ziemlich eingeschränkte Kommunikation (früher waren es noch seitenlange Briefe, dann etwas kürzere Mails, jetzt meist nur noch Whatsappnachrichten), aber wenn wir uns sehen, ist es, als hätten wir gestern noch giggelnd den gemeinsamen Schulweg bezwungen.

Wunderbar, sie ist zuhause, ihr Mann auch...sie freuen sich, und ich erst!

Die Fahrt von Frankfurt nach Hamburg war -bis auf die letzte halbe Stunde- wirklich easy,
und dann fielen wir uns in die Arme...und redeten und redeten und redeten...vom Begrüßungs-Sekt mit Erdbeeren auf der Terasse -das Wetter auch in Hamburg frühsommerlich-, über den Stadtbummel mit anschließender Fleetfahrt zum Hafen bis hin zum Grüne-Soße-Essen am Abend (eigentlich ja ein Frankfurter Nationalgericht, aber vom Ehemann mit Jagdinstinkt bei Edeka ergattert und extra zubereitet!)...herrlich, und wie immer viel zu kurz!

Ehe ich mich versah, saß ich wieder hinter meinem Steuer im Mini, um die letzten 200km
zum Fährhafen in Dagebüll zurückzulegen.
Und dann ab aufs Schiff...reif für "meine" Insel!


 

Eigentlich wollte ich die paar Tage ohne meinen Laptop fahren (immer dieses Gepäck!) - aber dann dachte ich, was wenn ich eine Eingebung und Lust zu schreiben habe...hatte mir ja vor kurzem vorgenommen, wieder mehr zu bloggen.
Und so entstehen jetzt diese Zeilen, ein Gläschen Wein schon am Nachmittag neben mir, ist ja schließlich Urlaub!


Nun sitze ich am Meer, es ist für Mai noch recht frisch, aber egal, ich liebe es hier einfach in meiner zweiten Heimat und verbringe wunderbare Tage an diesem Ort, an dem nicht viel los, aber auch mein Vater für ein paar Monate übersommert...und so ein bisschen Papa-Tochter-Zeit ist für mich grenzenloser Reichtum.
Und so könnte ich ewig sitzen...

Wenn´s ja nicht so weit wäre, würde ich es sicher öfter mal machen...





 


Freitag, 6. Mai 2022

NACH 1 GLÄSCHEN LUGANA AM MITTAG...


 

Mittagspäuschen. Mitten in der Woche eine Verabredung mit Freundinnen beim Lieblings-Sarden. Alles roch nach Frühling, Flieder und Sonne buhlten um die Wette, weiches Licht...fast war ich ein bisschen berauscht...und das schon vor dem Gläschen Lugana.
Vogelfrei - darf ich denn so fühlen?!
Ein bisschen schwang mein schlechtes Gewissen mit, noch war dieses Gefühl der "Freiheit" ein bisschen fremd und unwirklich. Obwohl ich mir mit meinem Online-Shop vor fast 7 Jahren einen Traum erfüllt und immer relativ frei war, es fühlte sich jetzt anders an.

Aber plötzlich wusste ich: jetzt erst einmal das "pranzo" mit den Mädels und die Aussicht auf Frühsommer Anfang Mai genießen. Ein fast schon berauschtes Lächeln lag auf meinem Gesicht, ich fühle diesen Freitag - ups, es war ja erst Donnerstag!

Und dann der Gedanke aus heiterem Himmel: ich will wieder schreiben!
Schon als Kind und Jugendliche habe ich es geliebt in mein immer mitgeführtes dickes handgebundenes Notizbuch zu schreiben -nicht nur mein schönstes Ferienerlebnis zu Schulzeiten, sondern auch kleine Erzählungen und Essays- und immer mal wieder davon geträumt, eine -natürlich berühmte- Schriftstellerin zu werden.
Zweifel gab es, na klar, und gerade jetzt meldeten sie sich wieder mal lautstark zu Wort:
Was, wenn ich gar nicht schreiben kann?
Wenn ich zu langweilig bin?
Wenn es niemand lesen will und wird?
Wenn....hunderte von "wenns"

Schon eine Weile saß ich immer mal wieder vor meinem Laptop und wollte einfach anfangen, aber in meinem Kopf war es genauso gähnend leer wie auf dem Bildschirm.
Ich kochte mir den gefühlt hundertsten Espresso, räumte die Spülmaschine aus oder ein, dekorierte die Wohnung um (eine meiner Lieblings-Beschäftigungen), stöberte im übervollen Kleiderschrank (zweite Lieblingsbeschäftigung) und führte bedenkliche Selbstgespräche -
und schrieb NICHTS!
Denn diese meine innere Stimme sagte sehr laut und deutlich zu mir: das wird sowieso nichts, liebe Frau Arras!
Ich glaubte ihr genauso wie meinem inneren sehr dominanten Schweinehund.

Trotzdem ließ mich der Gedanke einfach nicht mehr los und nach ein paar Tagen fing ich einfach an. Das kurzweilige, lustige, tiefgründige und philosophisch angehauchte Mittagessen mit den Mädels beim gutgelaunten Sarden hatte mich irgendwie beflügelt. Und noch ein bisschen berauscht vom Gläschen Lugana, schrieb und schrieb und schrieb ich los...

Und jetzt: hier bin ich nach fast 1 Jahr Pause wieder...zwar -noch- nicht mit dem ersehnten Bestseller, aber einem neuen Blogpost, Essay, Kolumne oder wie immer Ihr es nennen wollt.

Jemand da, der liest?!
Ich würde mich riesig freuen.