Habt Ihr schon mal darüber nachgedacht, was in zum Beispiel 100 Jahren sein wird?!
Fremde werden in unseren Häusern und Wohnungen leben, für deren Bau oder Kauf wir so hart gekämpft haben, das Auto, für das wir lange gespart und ein Vermögen ausgegeben haben, ist bestenfalls im Besitz eines Sammlers, unser Schmuck und unsere Kleidung, die Möbel,
alles was uns heute etwas bedeutet, wird höchstwahrscheinlich nicht mehr existieren.
Unsere Nachkommen werden kaum oder fast gar nichts mehr über uns wissen, wer wir waren, was uns ausgemacht, für was wir gebrannt haben, und schlimmstenfalls werden sie sich gar nicht mehr an uns erinnern.
Wer kennt noch die Eltern unserer Großeltern, wer erinnert sich noch an ihre Namen?
Nach unserem Tod wird man uns noch ein paar Jahre im Gedächtnis haben, dann sind wir nur noch ein gerahmtes Foto im Bücherregal und irgendwann verschwinden Geschichten und Fotos erst in der Schublade und dann in der Vergessenheit.
Wenn wir also innehalten und diese Fragen analysieren würden, merken wir vielleicht, wie schwach, ignorant, desillusionierend und auch traurig der Traum ist, alles erreichen zu wollen.
Wenn wir darüber nachdenken würden, vielleicht würde das unsere Ansicht, Taten, Herangehensweisen, Meinungen ändern, im besten Falle wären wir andere Menschen.
Immer mehr haben wollen, keine Zeit für das haben, was in diesem Leben wirklich wichtig und wertvoll ist, ja manchmal gar nicht wissen was das ist, weil wir immer auf der Überholspur fahren...macht das glücklich oder wenigstens zufrieden?!
Immer wieder begegnet mir hier auf "meiner" Insel das "kleine" Glück:
das wilde Rauschen des Meeres, die gebräunten Füße im weißen Sand, wildes Möwengeschrei, Sonne und Wolken in schnellem Mix, der laue oder auch laute Wind, immer wieder ein echtes Kinderlachen...
Was wäre, wenn man seine Zukunftsplanung hinter sich lassen würde, um hier auf Amrum
zu leben?
Die kleine Nordseeinsel stellt tatsächlich diese Frage...weil das Leben hier so herrlich
reduziert ist!
Lecker essen, köstlich trinken, komatös schlafen, gemütlich Rad fahren, in Ruhe ein Buch
nach dem anderen lesen, gemütlich im Strandkorb sitzen, aufs Meer schauen wie auf eine weite, glänzende Bühne oder bei idealen Bedingungen auch mal darin baden, außergewöhnliche Muscheln für zuhause sammeln, schmackhaftes Gemüse beim Bauernhof holen...
Angeblich gibt es 5 Sätze, die Menschen am Ende ihres Lebens immer wieder bewegt:
- "Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes Leben zu leben"
- "Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet."
- "Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken"
-" Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden besser gepflegt"
- "Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein"
Aus der Forschung weiss man auch, dass 3 Punkte für unser psychisches Wohlbefinden
wichtig sind:
1. "Beruhige Deinen Geist, Deine Gedanken"
2. "Werde Dir der schönen Momente bewusst, tolle Gespräche zum Beispiel..."
3. "Sorge dafür, dass es auch anderen Menschen gut geht"
Ich habe das beinahe unverschämte Glück gesund zu sein, eine ganz wunderbare Familie
zu haben, echte Freunde an meiner Seite zu wissen, keine wirklich belastenden Geldsorgen zu wälzen...und doch holt mich eine gewisse Schwermütig-oder Niedergeschlagenheit mit der eingangs gestellten Frage immer mal wieder ein.
Bevor es jetzt aber zu melancholisch wird: lebt, lacht, trinkt Aperol und geniesst das kleine Glück...
für mich manchmal auch nur das echte und rundum herzerwärmende Lachen der einjährigen Tochter meiner Nichte...
"It´s only a short trip, enjoy it!"
Auf bald!
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