Mittwoch, 2. April 2025

VORFREUDE...ODER ZWISCHEN EUPHORIE UND WAHNSINN.

 

Mit 20 dachte ich immer, mit 65 sitze ich entweder strickend im Schaukelstuhl oder gehe nur noch ins Café und esse Kuchen...natürlich mit Sahne!

Jetzt sitze ich aber mal wieder am Laptop, um endlich einen neuen Blogpost zu verfassen,
und dazu google ich, wie ich am besten gleich ein ganzes Buch schreibe.
Denn: wer sagt eigentlich, dass man nur in jungen Jahren kreativ sein kann?
Udo Jürgens hat nicht nur "Aber bitte mit Sahne" sondern auch "Mit 66 Jahren, da fängt das Leben an..." geschrieben, da ist 65 ja fast pubertär, oder?! ;-)
Und da ich schon immer ein Buch schreiben wollte, mache ich es jetzt einfach!
(Bei unserer letzten Plauderrunde haben meine Freundinnen mir den letzten Anstoß gegeben)

In meinem Leben habe ich viel erlebt, viel gesehen und -seien wir ehrlich- auch viel
Blödsinn gemacht. Und weil ich mittlerweile so viele Geschichten und Gedanken
aufgeschrieben habe, verdient all`das doch, nicht nur im Internet sondern auch in gedruckter Form verewigt zu werden.
Schließlich gibt es ja noch einige Menschen in meinem Alter, die lieber echtes Papier in den Händen halten als auf einen Bilschirm zu starren.

 

 


 

Endlich keine Termine mehr (haha!), sondern die Zeit (und die Frechheit!) und Ruhe,
um all die skurrilen, lustigen, mal tiefgründigen, mal absurden Geschichten und Erlebnisse
aus einem halben Jahrhundert Lebenserfahrung mit einem Augenzwinkern aufzuschreiben.
In meinem Alter hat man ja schließlich einiges erlebt: die Erfindung des Farbfernsehers,
die ersten Handys und ja, und auch die Geburt von Google.
Also, warum nicht ein Buch schreiben?
Oder wenigstens ein Büchlein...ein Booklet...ein Manuskript.

Mein Ziel damit?
Ihr sollt schmunzeln, Euch vielleicht wiedererkennen und merken: das Leben mit 65 kann herrlich witzig und auch noch ein Abenteuer sein.
Und falls es niemand liest - auch gut; obwohl ich natürlich schon ein bisschen traurig wäre.
Schlimmstenfalls landet mein "Gedanken-Cocktail" eben als Weihnachtsgeschenk
unter dem Baum.

Fazit:
Mit 65 ein Buch zu schreiben, ist nicht verrückt.
Es ist die perfekte Möglichkeit, das Leben mit Humor zu feiern. Schließlich habe ich jetzt tatsächlich mehr Zeit und manchmal auch die nötige Gelassenheit - und mal ganz ehrlich:
Was habe ich schon zu verlieren?
Die Idee, meine Gedanken, Geschichten und vielleicht sogar ein kleines Stück von mir selbst zwischen zwei Buchdeckeln* zu verewigen, macht mich glücklich.

 



 

Also: das Booklet ist in Arbeit.
Ich tippe mit mindestens 4 Fingern, fluche über die Autokorrektur, lache laut, weine leise,
trinke so viel Espresso wie schon lange nicht mehr, schicke die eigene Gouvernante, die immer alles besser weiß, in Kurz-Urlaub, formuliere einen Satz zwanzig mal um, schlürfe jetzt endlich einen herrlich prickelnden Apérol Spritz und denke plötzlich: Braucht die Welt dieses Buch?!

Ja, braucht sie. Meins! 

 

 


*bei den Buchdeckeln brauche ich übrigens die überaus kreative Hilfe meiner Freundin...



Freitag, 3. Januar 2025

ZWISCHEN LACHFALTEN UND LEBENSWEISHEITEN.

Herzlich Willkommen im brandneuen Jahr 2025!




365 frische und unberührte Tage - jetzt nur noch 362 ! - liegen wie ein weißes Blatt vor uns.
Ein neues Kapitel - oder ich will es mal so nennen: 362 Chancen, um zumindest meinen Vorsatz mehr Sport zu machen, weniger Süßes zu essen, endlich früher ins Bett zu gehen, weniger am
Handy und optimistischer zu sein, gekonnt zu ignorieren.

Außerdem steht Ende des Monats mein Geburtstag an; mit einer Zahl, die mich ein bisschen erschreckt, hat sie doch gefühlt so gar nichts mit mir zu tun!

Älterwerden ist ja ein bisschen so wie eine Zugfahrt mit der Deutschen Bahn, bei der man nie genau weiß, ob man im überfüllten Speisewagen landet, in einem Abteil, in dem mindestens einer zu laut telefoniert, oder ob man überhaupt am gewünschten Zielort ankommt.

Älterwerden beginnt schleichend. Zuerst vergisst man, warum man in den Keller gegangen ist, dann merkt man, dass Passwörter plötzlich eine Denksportaufgabe mit ungewissem Ausgang sind.
Wo ist mein PIN und für was brauche ich eine PUK?
Warum kann ich nicht einfach ein -simples!- Passwort für alles nehmen?
Aber da klopft mir nicht nur meine innere Gouvernante auf die Schulter, es funktioniert schlichtweg oft gar nicht, da eine Kombination aus Groß-, Kleinbuchstaben, Sonderzeichen
und Zahlen NIE einfach ist, aber meistens gefordert wird.

Und überhaupt: die ganzen Abkürzungen der jüngeren Generationen.
Ich bin mal so nett und übersetze sie für Euch meine lieben Leser -BFF* -, die die 60 auch schon leicht überschritten haben ;-)

*BFF - Best friends forever, klar oder?
YOLO - You only live once
LOL - Laughing Out Loud
BRB - Be right back
Da erscheint ein laut gestöhntes OMG -Oh my God -  ja fast schon vertraut und umgangssprachlich.

Das Älterwerden hat leider auch körperliche Symptome...früher war Aufstehen eine eher
unauffällige Bewegung.
Heute klingt es mitunter wie ein kleines Orchester aus Seufzern, Knacken und Stöhnen.
Auch die plötzliche Liebe zu bequemen Schuhen kommt quasi über Nacht.
Mit 20 waren Schuhe ein Statement und konnten nicht hoch genug sein.
Heute ist das Statement: ich will bequem und ohne Gefahr des Umknickens mit anschließender Oberschenkelhalsfraktur oder ausgekugelter Hüfte zu Hause ankommen!
Und Hand aufs geschwächte Herz: warum haben wir nicht schon früher auf Einlegesohlen gesetzt?! Sieht doch keiner.

Ein weiterer Endgegner: die Technik!
Während die Kinder und bald schon die Enkel problemlos drei Apps gleichzeitig bedienen,
kann es schon mal vorkommen, dass ich völlig überfordert vor der Frage stehe:
"Wo zum Teufel (oder WTH - What the hell -  das etwas brutalere WTF benutze ich natürlich nicht, und wer es bis jetzt nicht kennt, den verweise ich hier ganz vornehm auf Dr. Google ;-))
ist der verdammte Einschaltknopf?".
Da nützt es auch nicht wirklich etwas, wenn wir wissen, wie man einen Videorecorder programmiert, denn den gibt´s nicht mehr.

Früher zählte man sehnsüchtig Jahr für Jahr die Kerzen auf der Torte, heute muss diese mindestens 3-stöckig sein, um alle Kerzen unterzubringen und man hofft, dass man sie mit einem Atemzug auch wirklich ausbekommt und nicht anschließend die Feuerwehr kommen muss...oder der Notarzt!

Aber natürlich -und zum Glück - gibt es auch Schönes am Älterwerden.
Endlich haben wir genug Lebenserfahrung, man könnte es auch Weisheit nennen,
um die richtigen Fragen zu stellen, wie zum Beispiel: "Brauche ich wirklich noch mehr Zeug
oder trinke ich lieber ein gutes Glas Wein?"

Älterwerden ist ein Geschenk mit Schleife und Knitterfalten, oder?
Am Ende des Tages ist das Alter nicht das Problem sondern die eigene Perspektive.
Wenn wir lernen, das Leben mit Humor zu nehmen, dann ist die Zahl der Kerzen auf der Torte nicht unser Feind, sondern unser treuer Begleiter - wenn auch mit Lesebrille und einem guten Sinn für Sarkasmus.
Und ein lecker Aperölchen schmeckt zu jeder Tageszeit und in jeder Lebenslage...

 



Also, lasst uns das Leben feiern - Falten, graue Haare und die gelegentlichen
Rückenprobleme inklusive. Vielleicht geht es gar nicht darum, die perfekten nächsten
362 Tage zu planen. Vielleicht sollten wir einfach akzeptieren, dass immer die kleinen
Momente zählen:
Der spontane ausgelassene Tanz zu lauter Musik in der Küche, das echte und manchmal
auch alberne und laute Lachen mit Freunden, die dick belegte Pizza, die wir eigentlich nicht essen wollten, die aber jede Kalorie wert war.
Lasst uns dieses 2025 nicht nur von Vorsätzen, To-do-Listen und gesundem Brokkoli dominieren.
Lasst uns Fehler machen, improvisieren und drüber schmunzeln,denn am Ende zählen
nicht die 362 Tage, sondern wieviele davon wir wirklich gelebt haben.

Auf ein humorvolles, chaotisches und unvergessliches Jahr...und meinen unglaublich aber wirklich bevorstehenden 65.! Geburtstag!

Bis bald...