...muss man umdenken, oder?!
Nichts -oder nicht alles!- wird so sein wie früher. Es wird eine Zeitrechnung „vor“ und „nach Corona“ geben…
Ich hatte mich ja
schon Anfang des Jahres entschieden, meinen etwas brachliegenden Blog wieder zu
aktivieren. Neben meinem Job als „One-woman-Show“ im eigenen Onlineshop und
Kreative für Prints auf Shirts und Sweatern, die meisten „handpainted“ und damit
echte Unikate, wollte ich auch wieder schreiben. Das hatte ich schon als
Jugendliche wahnsinnig gerne gemacht…aus dem Traum, einen Bestseller zu
schreiben, ist leider nichts geworden, aber was soll’s. Besser spät als
nie…und um mit der Zeit zu gehen, warum nicht als Bloggerin?!
Mein Tag startet gegen
8, mit einer Tasse Kaffee auf unseren Stufen in der Küche sitzend, poste ich
jeweils ein selbst geschossenes Foto auf meinen beiden Instagram-Profilen:
arras7fashion und arras7living, beantworte dann die „Post“ meiner Follower, und
scrolle mich anschließend durch all die Profile, die mir so lieb geworden sind
oder entdecke neue, hinterlasse Kommentare und lasse mich inspirieren. Anschließend geht die
„richtige“ Arbeit los, meist steht ein Shooting oder Treffen mit Freundinnen/Kunden
an. Texte für zukünftige Blogs werden erstellt, zumindest stichwortartig, Fotos
ausgewählt und bearbeitet, dazwischen immer wieder ein Blick und Klick auf Instagram und
Facebook.
Früher habe ich oft am Spätnachmittag einen zweiten Post veröffentlicht, aber
seit einiger Zeit belasse ich es bei dem Einen am Vormittag. Auch die Abende
vergehen selten offline. Als Blogger kann man eigentlich nie so richtig
abschalten, denn auch dann bin ich immer auf der Jagd nach einer besonders
coolen Location, einer tollen Stimmung oder bahnbrechenden Inspiration. Und was macht der Blogger
am Wochenende? Also ich arbeite eigentlich fast immer, weil es mir Spaß macht!
Außerdem: Instagram hat kein Weekend. Samstags und sonntags sind die User oft
noch aktiver, haben Zeit und schauen sich Fotos und Stories gerne an.
Aber: ich gewöhne mir immer mehr an, das Handy auch mal zur Seite zu legen,
denn nicht jedes Familienmitglied möchte gezeigt, also öffentlich, werden. Es ist und bleibt eine
Gratwanderung, ein Spagat, und wahrscheinlich braucht es einen goldenen
Mittelweg. So viel wie nötig und so wenig wie möglich. Denn leider gibt es nicht
nur die netten Menschen da draußen. Es gibt die Neider, die Hater, die
Verrückten und die Gefährlichen. Auch das ist mir schon passiert! LEIDER! Ich freue mich
allerdings sehr, dass das Gute in den sozialen Medien -zumindest bei mir!- überwiegt
und ich auf diese Weise schon viele ausgesprochen tolle und interessante Frauen
kennenlernen durfte. Und vielleicht liest die Eine oder Andere ab jetzt auch
meinen Blog…
Zumindest habe ich zum
Schreiben als "Homie" momentan ein bisschen mehr Zeit, denn die Ausgangsbeschränkungen
während Corona dauern noch an, für mindestens 3 Wochen.
Ich muss ehrlicherweise zugeben: die ganze Situation macht mir ein bisschen
Angst.
Nicht nur, dass sich einer meiner Lieben mit dem Virus infizieren könnte,
sondern auch, was das mit uns als Mensch macht, wie und ob die Wirtschaft sich
wieder aufrappelt, „wir schaffen das“, wirklich?
Bei mir im Online-Shop
ist es jedenfalls mehr als ruhig…LEIDER! Trotzdem werde ich
morgen wieder ein paar Shirts bemalen…STAY TUNED! Und bleibt bitte
gesund! Eure Bärbel
Als Kind, ich
war gerade 12 Jahre alt, fuhr ich mit meinen Eltern in den Sommerferien
nach Amrum. Mein kleiner Bruder war oft krank, und so riet uns die
Kinderärztin damals: fahren Sie doch mal an die Nordsee.
Warum es genau Amrum wurde, war Zufall, aber was für ein wunderbarer.
Leider
fuhren wir direkt hinein in das schlechteste Wetter, das dieser Sommer
und die Insel zu bieten hatte. Es regnete und stürmte tatsächlich die
gesamten 3 Wochen, die wir uns damals in einer kleinen Frühstückspension
eingemietet hatten. Ich erinnere mich noch gut an den peitschenden
Wind, die Urgewalt des Meeres und das wahnsinnig laute Rauschen. Und an
das Gefühl von Salz, Regen und Wind in meinem Gesicht.
Komischerweise
fand ich es nicht schlimm. Auch dann noch nicht, als nach den Ferien viele meiner Mitschülerinnen von tropischen Temperaturen im Süden
Europas mit allem was dazu gehört, erzählt haben. Ich habe mich im Norden wohl gefühlt. Ich habe es geliebt.
Und da mein Bruder im darauffolgenden Herbst und Winter deutlich
weniger krank wurde, mein Vater sich vom Berufsalltag und Stress so gut
wie noch nie erholt hatte, buchten wir ein zweites Mal einen Aufenthalt
im Sommer auf Amrum. Nochmal konnte das Wetter ja auf keinen Fall wieder so schlecht werden. So war es auch. Wir verlebten 3 wunderbare hochsommerliche Wochen am schönsten und breitesten Strand Europas (ist wirklich so). Die Luft, die Sonne, das Meer und der Strand – es war ein Traum.
Und ist es bis heute für mich geblieben. Amrum ist auch im Frühling und Herbst reizvoll, wunderbar erholsam und entspannend. Zu
dieser Jahreszeit hat man den Strand fast für sich. Man kann
kilometerweit in eine Richtung laufen, ohne einer Menschenseele zu
begegnen. Was im Sommer auf dem Kniepsand barfuß wahnsinnig viel Spaß
macht, geht jetzt wunderbar in meinen Gummistiefeln. Das Meer
riecht so wunderbar nach Salz, Algen und Sprühnebel, die Sonnenstrahlen
sehen gigantisch aus, wenn man Glück hat, sieht man auch mal eine Robbe
in der Einsamkeit. Und was gibt es Schöneres, als nach einem langen
Spaziergang durch Sturm, Regen und Gischt am Meer einzukehren, und bei
einem gemütlichen Kaminfeuer eine „Tote Tante“ oder einen „Pharisäer“ zu
schlürfen?!
Und da hatte schon damals unsere Kinderärztin recht: Die Luft am Meer ist die beste Immuntherapie „ever“! Auch für Allergiker und Asthmatiker ist die Luft an der Nordsee Gold wert.
Und so habe ich mich vor 14 Tagen aufgemacht, um im März ein paar Tage Amrumer Luft zu schnappen.
Außerdem musste ich dort noch ein Herzensprojekt in Augenschein nehmen
und weiter voran bringen – mein kleiner 2. Wohnsitz hoch im Norden.
…und jetzt?!
Durch die Corona Krise kam alles ganz anders…
Ich
hatte gerade das Wichtigste geregelt und meine kleine Wohnung
angefangen gemütlich zu machen, ein paar Strandspaziergänge gemacht, da
kam über Nacht die Nachricht, dass alle „Nicht-Insulaner“ die Insel in den nächsten 24 Stunden zu verlassen hatten. Ich war geschockt…
Glücklicherweise
konnte ich das Nötigste noch erledigen, meine Fähre für den nächsten
Tag umbuchen und begann, wie die halbe Insel, hektisch zu packen. Eine skurile, bizarre, bedrohliche und völlig ungewohnte Situation! Andererseits wollte ich natürlich auch so schnell wie möglich zu meinen Lieben nach Hause – nach Frankfurt.
Ich habe es geschafft…bin wieder gut gelandet. Und muss jetzt – wie alle! – in dieser schrecklichen Zeit versuchen, die Nerven zu behalten.
Mein Mann hat einen „systemrelevanten“ Job, arbeitet täglich bis zum
Umfallen in seiner Apotheke, hofft, dass seine Mitarbeiterinnen und er
gesund bleiben. Mein Online-Shop erlaubt mir zwar zuhause zu
bleiben, nur bei Bestellungen zur Post zu fahren…allerdings ist die
Umsatzeinbuße schon jetzt beträchtlich. Wer kauft Mode, wenn er zuhause im Home-Office in der Jogginghose arbeiten kann?!
Mein Sohn, der in der Nähe wohnt, fehlt mir. Meine Eltern, meine Mutter ist schwer krank, meinen Bruder mit Familie kann ich nicht sehen. Ich weiß, dass das alles vernünftig ist und das Beste für uns alle. #stayhome